Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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und Mährer. An allen Schreibe», wie in allem Thun suchten 
sie legale Formen einzuhalten. Am 1l. März trennten sie sich 
und verließen Austerlitz, um sich in Eibenschitz wieder zusammen 
zufinden, doch sollte es schon früher geschehen. Der Prager Hof 
suchte vor dem vollständigen Bruch noch eine Versöhnung, und 
der Kaiser sandte zu diesem Zwecke den Cardinal von Dietrich- 
stein und Wilhelm von Slavata nach Brünn. Die Herren 
schrieben einen Landtag nach Brünn aus den 27. März aus, 
doch erklärten die Landherren, nur unter der Bedingung an 
demselben lheilznnehmen, daß Berka nicht erscheine und ihre 
Sicherheit in der ihnen feindseligen Stadl gewährleistet werde. 
Das geschah. Der Landtag kam somit am 29. März zu Stande, 
aber die Stände gingen auf den Vorschlag von Seiten des 
Kaisers, keinen anderen Gegenstand als einen Generallandtag in 
Prag zu verhandeln, nicht ein. Sie sahen vielmehr, daß es sich 
nur darum handle, ihnen gegenüber Zeit zu gewinnen, und be 
kräftigten darum als Landtag die Besch lasst, welche sie zu 
Austerlitz nur als vereinigte Standesgenossen gefaßt hatten. 
Obwohl der Kaiser den Tag von Eibenschitz verbot und 
die Städte diesem Befehle folgten, kamen dennoch die übrigen 
Stände, Herren, Prälaten und Ritter, in großer Zahl zum 
13. April dorthin. Man beschloß sofort die Absetzung des Landes 
hauptmanns Ladislaus von Berka und setzte statt seiner eine 
provisorische Regierung ein, an bereit Spitze als Director ein 
stimmig Karl von Liechtenstein ernannt wurde. Weiter wurde 
die provisorische Regierung ermächtigt, Truppen anzuwerben, 
wozu die Gelder votirt wurden, und die Berufung eines Landes- 
anfgebots wurde angeordnet. So rüstete sich Mähren, die eigene 
Sache ;u sichern, und den Erzherzog Matthias» dessen Ankunft 
erwartet wurde, zu empfangen und in dem gemeinsamen Unter 
nehmen mit Truppen zu unterstützen. Ungarn, Oesterreich nitd 
Mähre» waren einig; nur die Böhme» stellten sich auf die Seite 
Rudolfs. Am l7. April erschienen die Gesandten des Erzherzogs 
in Etbeitschitz, am 19. wurde der Bund mit ihnen abgeschlossen.
	        

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