Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Löwenklau von ihm sagen konnte, „er habe so glücklich den 
größeren Theil der Welt durchreiset, daß ihm diesfalls keiner 
seines Standes unter den Deutschen zu unseren Zeiten vorzu 
ziehen" '). Leider ist das auch fast alles, was davon bekannt ist. 
Aufzeichnungen von diesen Reisen sind nicht auf unsere Zeit 
gekommen. 
Johann Septimius war am 27. December 1558 geboren. 
Bei der Theilung von 1570 erhielt er, wie schon oben mit 
getheilt worden, als seinen Antheil die Herrschaft Herrenbaum 
garten mit Schrättenberg und Ketzelsdorf. Er studirte zu Lau 
sanne, wo er wegen seines Fleißes und seiner Fortschritte allen 
Deutschen als Muster aufgestellt wurde. Nach vollendeten Studien 
begann er im zwanzigsten Jahre, 1578, seine Reisen und besuchte 
noch in demselben Jahre sämmtliche heilige Orte in Palästina 
und Jerusalem, worüber ihm vom Guardian des Klosters auf 
dem Berge Zion in Jerusalem, Pater Jeremias von Brixen, 
ein lateinisches Attest ausgestellt wurde-). Er zog dann weiter 
durch das Morgenland, ganz Aegypten, durch Nordafrika und 
besuchte von Portugal an alle christlichen Länder Europas^). 
Im Jahre 1580 wird Johann Septimius bei Gelegenheit der 
Kirchenvisitation zu Feldsberg mit unter denjenigen Herren vom 
Adel aufgezählt, welche der evangelischen Lehre anhingen; es folgt 
aber nicht daraus, daß er anwesend war, und also von seinen 
Reisen schon zurückgekehrt gewesen. Jedenfalls muß seine Rück 
kehr spätestens bald darnach stattgefunden haben, denn im Jahre 
1581 erhielt er von Kaiser Rudolf die Bewilligung eines Marktes 
für Herrenbaumgarten * 4 ). In demselben Jahre machte er auch 
') Türkische Chronik I. 120. 
2) La. 98. 
y Walberg, Genealogia. Nach Hormayr und anderen begleitete 
er seinen Bruder Heinrich nach Constantinopel und soll daselbst gestorben 
sein. Dies beruht auf einer Verwechslung. Johann Septimius war nicht 
mit auf dieser Fahrt, noch war er überhaupt Gesandter bei der Pforte. 
4 ) X. 54.
	        

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