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Sonst sind wir mit deiner Verrichtung gnädiglich wohl zufrieden
und dir daneben mit Gnaden wohl geneigt". Ein ähnliches
Schreiben des Erzherzogs Matthias vom 9. März wird schwer
lich noch in Heinrichs Hände gelangt sein. Gegen Ende des
Jahres 1584 erhielt er noch einen Ferman des Sultans, der
ihm die Erlaubniß ertheilte, die warmen Bäder von Brussa zu
besuchen Md alle türkischen Beamten anwies, ihm dort in allem,
was er brauche, behülflich zu sein. Aber es kam nicht mehr
dazu. Am 19. Januar 1585 schon starb sein junger Bruder-
Georg Hartmann, seiner Krankheit endlich erliegend. Heinrich
hielt sich noch bis zum Beginn des Frühlings und schiffte sich,
ohne die Bäder von Brussa zu besuchen, auf dem venetianischen
Schiffe „Silibrea" ein, um auf dem Seewege in die Heimath
zu gelangen. Den größten Theil seines Gefolges mit den Kutschen
hatte er längst zu Lande nach Hause geschickt. Bei ihm war
außer den Dienern auch der mehrgenannte Hans von Löwen-
klau, eben der Herausgeber der türkischen Geschichten, den Hein
rich sich ausdrücklich für die Reise hatte kommen lassen. Ein
Schreiben desselben, nachträglich an Hartmann von Liechtenstein
wegen Heinrichs Testament gerichtet, giebt noch einige Mit
theilungen über seine letzten Tage. Das Schiff war nur bis
Gallipoli gekommen, wo die Krankheit das Schlimmste befürchten
ließ, das dann auch eintrat. „So viel nun erstlich", schreibt
Hans von Löwenklau, „gemeltes Testament anbetrifft, kann
Ew. Gnaden ich nicht verhalten, daß wohlgcdachter Herr selig
vier Tage vor seinem Abschied aus dieser Welt in unser aller
Gegenwärtig, außer des Procurators'), der damals den ganzen
Tag zu Silibrea herum spaziren gegangen, nach einer herrlichen
Bekenntniß seines Glaubens und Trostes, darauf er der Herr
seliger als ein Christ zu sterben gedacht, alle Legaten, wie sie
im letzten Willen verzeichnet, mündlich verordnet, auch darauf
') Johannes Staffeld, „der sich Procurator genannt", einer der
Aufwartenden bei Heinrich.