Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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nach Uebergabe der Güter Georg Hartmann noch 2588 Gulden 
an Christoph auszuzahlen hatte '). Von der Zeit an scheint 
Christoph ein sehr kostspieliges Leben geführt zu haben. Noch 
im Jahre 1555 verkaufte er an Georg Hartmann sein Haus 
zu Wien und seinen Antheil an dem Garten dieses Hauses, 
zugleich alle Unterthanen, Bergrechte, Zehnte, Gehölze, die er 
um Pötzleinsdorf, Grinzing, Nußdorf, Heiligenstadt, Berchtholds- 
dorf, Mödling und anderen Orten besaßt). 1556 wird er mit 
bei dem Verkauf der Herrschaft Ruttenstein erwähnt, welcher 
Verkauf, wie oben erzählt, vom gesammten Hause muf Drängen 
des Kaisers geschah. Im nächsten Jahre aber verpfändete er für 
ein Darlehen von 3000 Thalern Silber das Städtchen Trachtim 
mit aller Zugehörung an Ambrosius von Ottersfeld 3 ). 1558 
soll er laut Urkunde ') seine Herrschaft Dürnholz an Bernhard 
von Zierotin verkauft haben; die Sache muß aber wieder rück 
gängig gemacht sein, da Christoph alsbald wieder im Besitz von 
Herrschaft und Schloß Dürnholz erscheint und beides seinem 
Vetter Georg Hartmann verkauft. Dann finden sich aus diesen 
Jahren noch verschiedene unbedeutende Verträge zum Theil mit 
Georg Hartmann, zum Theil mit anderen Personen; im Jahre 
1560 geschah es aber, daß er Schloß und Herrschaft Nikols 
burg verkauftes. 
Der Käufer von Nikolsburg war ein reicher Ungar, Ladis 
laus von Kerctschin oder Kereczeny, der als Kaufsumme 60.000 
böhmische Thaler zahlte. Der Kauf geschah sicher ohne Wissen 
und Willen der Agnaten, denen nach den alten Verträgen 
Nikolsburg hätte zuerst angeboten werden müssen. Noch auf- 
1) L. 106. 
2 ) Walberg, Genealogia. 
3 ) Archiv des Finanzminist. 
4 ) I. 185. 
5 ) Die betreffende Urkunde scheint aus dem Liechtensteinischen Archiv 
abhanden gekommen zu sein. Die folgende Darstellung hält sich daher an 
Walberg's Genealogia, der die Hauptsache noch aus den Urkunden 
schöpfen konnte.
	        

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