Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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in dem Amte des österreichischen Landmarschalls *), und gab 
seinem Rath und Hnbmeister Hans Harras Macht und Gewalt, 
alle Landherren in Oesterreich, so auf sein, Kaiser Friedrichs, und 
seines Landmarschalls Christoph von Liechtenstein Aufmahnen 
ungehorsam erscheinen, vor ihm, dem Herrn Landmarschall, mit 
Recht vorzunehmen und in Pön und Strafe zu bringen^). 
Christoph fand auch Gelegenheit dem alten Kaiser noch 
vor seinem Tode Dienste zu erweisen. Die Söldner aus den 
früheren Kriegen und Fehden waren nun, da der Friede end 
lich hergestellt, unbeschäftigt und führten das Kriegswesen auf 
eigene Hand fort. Ein Theil rottete sich in Mähren zusam 
men und fiel von da in Oesterreich ein. Auch ein anderer 
Haufe, die schwarze Legion des Königs Matthias genannt, 
schon in Ungarn geschlagen, suchte sein Heil in Oesterreich. 
Da brachte Christoph von Liechtenstein als Laudmarschall 
schleunig das Aufgebot des Adels und des Landvolkes zu 
sammen, griff damit die Eingedrungenen an und schlug sie so 
vollständig, daß sechshundert getödtet, achthundert gefangen, 
die übrigen nach allen Richtungen versprengt wurden 3). Hier 
mit in Zusammenhang stehen wohl die folgenden urkundlichen 
Nachrichten desselben Jahres 1493. Zunächst eine Bestallung 
des Kaisers für Christoph von Liechtenstein und Heinrich Pru 
schink Freiherr» von Stettenberg in seinem Dienst hundert 
Pferde aufzubringen. Der Kaiser bewilligt ihnen für jedes 
Pferd ein Pfund Pfennige oder einen rheinischen Gulden und 
verheißt ihnen Ersatz aller wissentlichen, redlichen und ritter 
lichen Schäden fi. Eine andere Urkunde weiset für Christoph 
die Besoldung an^). Ferner finden sich verschiedene Verleihun 
gen, die der Kaiser an Christoph und an Heinrich Pruschink für 
>) Lichnowsky VIII. Regg. 1903; Liecht. Archiv X. 56. 
2 ) Liecht. Archiv Q. 9. 
3 ) Lichnowsky VIII. 175. 
4 ) Liecht. Archiv Z. 33. 
->) X. 55.
	        

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