501
von Jahr zu Jahr eine Reihe mehr oder minder bedeutender
Ankäufe verzeichnen von Schlössern, Dörfern, Ländereien und
Gülten, Ankäufe, die bis an sein Lebensende fortdauern *).
Nach dem Tode des Königs Matthias, der im Jahre
1490 erfolgte und die österreichischen Lande ihrem rechtmäßi
gen Herrn zurückgab, mußte sich im Anfange wohl der Unwille
des Kaisers und seines Sohnes gegen Christoph kehren. Er
mußte in Folge dessen das neue Erbschenkenamt aufgeben,
auch die Herrschaft Wechsenberg, welche Heinrich durch Ver
satz des Herzogs Albrecht und des Kaisers erhalten hatte, un
entgeltlich wieder abtreten, und ebenso das Schloß Ruttenstein
ausliefern, welches vom Hause Wallsee an ihn gekommen
war. Christoph that dies, wie Maximilian später ausdrücklich
erklärt, „um Ruhe und Gemach, damit er weiteren Ungnaden
von seiner kaiserlichen Majestät vertragen bleibe." Kaiser
Friedrich selbst aber versprach (Linz 1492) dafür an Christoph
Lehen zu übergeben, sobald solche ledig würden, und außerdem
verhieß er ihm, auf Weißenbach und Königswiescn, die sein
freies Eigen seien, ihm keine Irrung zu machen. Maximilian
versprach im folgenden Jahre auch die Rückgabe von Rutten
stein, sobald dasselbe in seine Hände kommen werde * 2 ).
Ueberhaupt, wie wir schon hieraus sehen, dauerte seine
Ungnade nicht lange. Am 31. December 1491 bevollmächtigte
ihn Maximilian mit Graf Jban zu Krabaten, Heinrich Prue-
schink, Bernhard von Scheffenberg, dem Doctor Johann Fuchs
magen, Johann Teschitz und Johann Valckh als seinen Ge
sandten bei den Friedensverhandlungen mit den Ungarn zu
Preßburg 3 ). 1492 finden wir Christoph als des Kaisers Rath
bezeichnet 4 ). Am 15. März 1493 bestätigte ihn der Kaiser
J ) Liecht. Archiv, s. insbesondere I. 126—142.
2) B. 58; i. 39; B. 57.
3 ) Archiv für Kunde österr. Gesch. 1859 II. 504.
st Liecht. Archiv O. 32.