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Vertrag, wonach das streitige Schloß bis zum endlichen Frieden
einem Oesterreicher, dem Grafen von Schaumberg, und einem
Böhmen, Heinrich von Rosenberg, übergeben werden sollte; am
16. Oktober sollten in einer Zusammenkunft im Markt Leonfel
den von jeder Seite drei Spruchmänner den Streit entscheiden.
Im Falle, daß sie sich nicht einigen könnten, sollte Herzog Albrecht
von Baiern oder, wenn er es ablehne, Christoph von Liechtenstein
als Obmann den endgültigen Ausspruch thun *). Es scheint aber
nicht dazu gekommen zu sein; der Krieg um Hörschlag brach
wieder aus und spielt noch in jenen von 1476 und 1477 hinein,
darin wir Christoph auf Seiten des Königs Matthias in Ober
österreich thätig gesehen haben. Christoph war zu dieser Zeit nach
dem Tode seines Bruders Johann auf Steiereck seßhaft geworden
und wird auch wohl mit der Bezeichnung „auf Steiereck" genannt 2).
Den erwähnten Krieg und Christophs Antheil daran über
gehen wir. Wir haben während deß noch verschiedene mehr oder
minder bedeutende Nachrichten von ihm, zumal Landankäufe be
treffend * 3 ). Der bedeutendste darunter ist der Kauf der Herrschaft
Ulrichskirchen von Georg von Pottendorf in Gemeinschaft mit
seinem Bruder Georg 1478 ^). Im Jahre 1478 sollte er nach
dem Friedensschlüsse zu der vom Kaiser an den König von Un
garn auszuzahlenden Summe tausend Gulden beisteuern. Christoph
lieh aber auch dem Kaiser noch Geld, wofür ihm zur Bezah
lung der Aufschlag auf die Kaufmaimsgüter in Steter angewiesen
wurde 3 ). Letzteres geschah im Jahre 1481. Christoph stand
damals noch mit seinem Bruder auf Seiten des Kaisers und
fand Gelegenheit sich um Oesterreich Verdienste zu erwerben,
welches Land durch die um das Erzbisthmn Salzburg entstan-
') Notizblatt 1855. 502; Preunhuber, Annales Stir. 129; Lich-
nowsky, VII. 168.
2 ) Preunhuber, a. a. O. 181. 372.
3) Liecht. Archiv H. §. 42, 43; H. 9 8; s. auch Mon. Habsb.
1. Abth. II. 237.
4 ) I. 122.
5 ) Preunhuber, a. a. O. 131. 133.