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sondere hatten die liechtensteinischen Besitzungen gelitten, Feldsberg
und Mistelbach waren in Flammen aufgegangen, daß kein Haus
übrig geblieben war. Johann und Heinrich rächten aber diesen
ihnen zugefügten Schaden, drangen mit gesammelten Truppen in
Mähren vor und vergalten nach Kräften Gleiches mit Gleichem.
Das geschah im Jahre 1458. Im November schlugen sie acht
hundert Mährer, die zur Belagerung des Schlosses Dürnholz
gekommen waren, machten viele Gefangene, unter denen sich drei
zehn Barone und Ritter befanden, und erbeuteten zweihundert
Wagen nebst einer Menge von Waffen und Geschütz. Im De
cember eroberte Heinrich das feste Hosraditz, wiederum mit
großem Verlust der Gegner '). So rächten sie sich an ihren
Feinden, nur der Haupturheber aller dieser Uebel, der Unruhe
stifter unter den Mährern, ihr besonderer Feind Hinderschidt von
Leippen (oder Hindersy von der Leittn, wie er auch genannt
wird 2), entging ihnen durch zu frühe Warnung.
Mittlerweile muß aber in dem Streit zwischen dem Kaiser
und den Herren von Liechtenstein nebst ihren Genossen irgend ein
Ausgleich zu Stande gekommen oder wenigstens ein Spruch erfolgt
sein; denn in dem Vertrag, der am 21. August zwischen dem Kaiser
und dem Erzherzog Albrecht geschlossen wurde, heißt es: Endlich
soll die Einigung mit den Grafen Johann und Sigmund von
Pösing, Heinrich von Liechtenstein, Berthold von Ellerbach, Ulrich '
von Grafeneck, Andreas Baumkircher und Johann Entzesdorfer
dem Spruche gemäß von Albrecht und allen Genannten, sowie
dem Kaiser gehalten werden. Der Spruch selbst ist unbekannt
geblieben 3). Aber erst am 1. October 1459 erklärte der Kaiser
zu Wien in einem Briefe, daß in dem Vertrage zwischen ihm
und Albrecht auch der Krieg, den er mit den genannten Herren
und ihren Genossen gehabt habe, völlig beigelegt sei, daß er sie
alle wiederum in seine Gnade aufnehme und sie in seinen Lan-
') Pez II. 894, 895.
2) Chmel, Mater. II. 162.
8 ) Lichnowsky VII. 13.