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Leopolds hatte ihn seiner Hofmeisterstelle bei demselben erledigt
und wir finden ihn daher im Jahre 1412 wieder im Dienste
König Wenzels, dessen Sache er nie untreu geworden war, da
auch Herzog Leopold zu jener Zeit, da Heinrich sein Hofmeister
gewesen war, sich im Bündniß mit Wenzel befunden hatte. Es
müssen damals wieder Zwistigkeiten, von denen wir nichts Nähe
res wissen, zwischen König Wenzel einerseits und den Herzogen
Albrecht und Ernst andrerseits obgewaltet haben, und zur Bei
legung dieser Zwistigkeiten ernannte König Wenzel seinerseits als
Unterhändler Laczko von Krawarn, seinen Hofmeister und Haupt-
mann des Fürstenthums Mähren und Heinrich von Liechtenstein,
Burggrafen von Znaim '). Darnach erhielt er 1413 von Herzog
Ernst als Nachfolger Leopolds die erneute Belehnung mit dem
Thurm und der Mühle zu Ungarisch-Haslau und den Zehnten zu
Manzrisdorf ^). Er selbst ertheilte 1414 ein Lehen in Lanzendorf
an Christoph von Lack^). Mit seinem Vetter Hartneid und den
Söhnen seines Bruders Johann II., Johann und Ulrich, er
kaufte er in demselben Jahre von Georg Stuchs von Trautmanns
dorf dessen Antheil an den beiden Schlössern Hagenberg und
Gnandorf nebst anderen Stücken, Gülten und Rechten, die zu
Baumgarten, Zwentendorf, Fribrechts, Zlabern, zum Almanns-
Gehölze, zu Freilichsdorf, Wulkendorf u. s. w. gehörten H. Auch
als Friedensunterhändler lernen wir ihn am Ende dieses Jahres
noch einmal kennen. Es war diesmal kein Streit zwischen den
Häuptern, zwischen König Wenzel und den Herzogen von Oester
reich, sondern die Grenzfehdcn des beiderseitigen Adels, die König
Wenzel nicht minder wie Herzog Albrecht beigelegt wünschten.
Insbesondere mußten sie dem letzteren lästig sein, der bemüht
war sein Land wieder durch Frieden und Ordnung von den Wun
den und Schäden der langen Unruhen und Fehden zu heilen.
>) Lichnowsky V. Regg. 1291; Kurz, a. a. O. I, 173.
2) Liecht. Archiv. B. 34.
3) Wurmbrand 7.
4 ) Liecht. Archiv I. 91.