Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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In demselben Jahre 1408 (unbedeutendere Privatangelegen 
heiten übergehen wir) machte Johann durch seine Gemahlin Agnes, 
Tochter Neidharts von Kuenring, eine bedeutende Erbschaft. In 
der Theilung mit dem Bruder derselben Achaz von Kuenring 
fiel ihm die Feste Dobra ans dem Kamp zu (worüber später 
noch ein Streit entstand), dazu die Burg Agstein, sodann die 
Hälfte des Bergrechts zu Pötzleinsdorf und Klosterneuburg und 
endlich das Gut Schidram '). Mehrere andere Erwerbungen und 
Käufe niachte er in den nächsten Jahren mit Bruder und Better 
und erhielt durch Herzog Leopold 1410 auch die Belehnung mit 
der bereits obenerwähnten Thurmmühle zu Ungarisch-Haslau und 
mit dem Zehnten zu Manzrisdorf, der als Lehen von der Herr 
schaft Ort herrührte?). Im nächsten Jahre 1411 erscheinen die 
✓ beiden Brüder mit ihrem Vetter Hartneid noch einmal zusammen 
als Vertreter des Hauses und zwar, indem sie von König Wenzel 
die Bestätigung aller ihrer Freiheiten und Privilegien in Mähren 
erhielten 3 ). Im darauffolgenden Jahre 1412 treffen wir Johanns 
Gemahlin Agnes von Kuenring bereits als Wittwe, indem sic 
ihre von ihrem Vetter Neidhard von Kuenring herstammenden 
Rechte, oder vielmehr den Schutz derselben, nach dem Tode ihres 
Gemahls ans Heinrich von Liechtenstein, den nunmehrigen Aelte- 
stcn des Hauses überträgt^). Ueber dieses Schloß hatte sie sich, 
wie wir gesehen haben, mit ihrem Bruder Achaz vergleichen müs 
sen; es machte aber auch der Burggraf Johann von Harbeck zu 
Maidburg Ansprüche darauf, und es mußte dieser Streit erst 
durch einen Schiedsrichterspruch der vier Brüder von Buchhftm, 
Heinrich, Pilgram, Johann und Wilhelm im Jahre 1414 ent 
schieden werden ö). Eine andere Urkunde vom Sonntag Lätare 
1412 enthält ein Uebereinkommen der Wittwe Agnes mit ihrem 
>) Liecht. Archiv L. « 14 Fol. 311. 
2) B. 33. 
3 ) X. 49. 
4 ) O. 2. 
5 ) F. 22.
	        

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