Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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bürg zu Wien abschlössen, wie es heißt, aus brüderlicher Freund 
schaft mit ihren Treuen an Eidesstatt, also daß ein Theil dem 
andern, wo eS die Noth erfordert, init Leib und Gut helfen, und 
ihre Häuser gegen einander offen stehen und bereit sein sollen, 
und daß sich keiner ohne des anderen Wissen weiter verbinden 
noch verpflichten soll *). 
Von diesem Jahre datiren die letzten Nachrichten, die wir 
über Matthias kennen; seine Brüder und sein Vetter Hartneid 
werden später immer im Verein ohne ihn genannt und schlossen 
so auch 1403 das Bündniß mit König Wenzel. Hoheneck^) setzt 
seinen Tod in das Jahr 1400 und läßt ihn unverheirathet ster 
ben, was richtig sein mag. Jni Jahre 1417 wird seiner in der 
Urkunde eines Johann Floht, der 1398 als sein Lehnsmann 
vorkommt, als eines Verstorbenen gedacht * 3 ). Dasselbe geschieht 
in einer Urkunde des Liechtensteinischen Archivs vom Jahr 1418, 
die sich auf einen Ausspruch zurückbezieht, den Matthias im Jahre 
1399 über den Hof zu Milowitz gethan^). 
Nach Matthias Tode bildeten seine beiden Brüder Jo Hann II. 
und Heinrich V. mit ihrem Vetter Hartncid V., des vierten 
Hartneid Sohn, die eigentliche Vertretung der Familie; des 
letzteren Bruder Johann III., dessen in den Urkunden von 
1395 mit Erwähnung geschieht, scheint früh gestorben zu sein. 
Johann II. und Heinrich V. erscheinen zwar schon 1386 mit Mat 
thias in der Erbeinigung, aber erst mit dem Tode des Hofmeisters 
gelangen sie zur Bedeutung. Selbstständig erscheint Johann, der 
jüngere genannt, zum ersten Male im Jahre 1393, in welchem 
er mit dem Grafen Hermann von Cilli einen Streit hatte, wenn 
anders, was uns wahrscheinlicher dünkt, hier nicht Johann II. 
(s. die Stammtafel) von Liechtenstein-Mnrau gemeint ist, der 
allerdings sonst so früh nicht erwähnt wird, während von 
') Liecht. Archiv. P. 2. 
2) I. 606. 
3 ) Fontes, 2. Abth. Urkunden der Abtei zu den Schotten 461. 555. 
0 Liecht. Archiv. Bb. 9.
	        

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