Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Herzog Friedrich und den Trientinern zur Seite gestanden zu 
sein scheint. Von dem letzteren haben wir eine Versicherung, 
die er eben diesem seinein Vetter Christoph und seinem Haupt 
mann Hans von Sachsenhausen ausgestellt hat dafür, daß sie (im 
Jahre 1407) auf seinen Befehl die Feste zu Trient an Herzog 
Friedrich von Oesterreich übergeben und doch ihrer Ehre Genüge 
gethan Habens. Urkundlich treffen wir ihn noch zweimal im 
Jahre 1411, zuerst am 28. September, wo er mit den beiden 
Herzogen Ernst und Albrecht in Preßburg war, um das Ver- 
löbniß des letzteren mit Elisabeth, der einzigen Tochter König 
Sigmunds von Ungarn, zu feiern 2 ), und sodann am 1. Decem 
ber, an welchem Tage er anwesend war, als der junge Herzog 
Albrecht V. zu Molk von dem Abte dieses Klosters mit den 
vom Gotteshause zü Lehen rührenden landesfürstlichen Festen, 
Kirchen, Märkten und Dörfern die Belehnung empfingt). Sein 
Tod wird in das Jahr 1413 oder kurz vorher fallen, denn im 
genannten Jahre verlieh Herzog Albrecht an Hartneid von Liech 
tenstein ein Zehent gelegen zu Matzen, „welches durch Abgang 
Herren Christophs von Liechtenstein ledig geworden war" 4 ). Es 
kann also nicht richtig sein, wenn Wurmbrand seinen Tod schon 
in das Jahr 1392 setzt. 
Diese urkundlichen Nachrichten sind dürftig genug, aber sie 
geben uns wenigstens eine sichere Grundlage. In Bezug auf seine 
übrigen Thaten, die ihm den Ruf eines abenteuernden tapfern 
Ritters verschafft haben, wird erzählt, daß er im Jahr 1377 
den Kreuzzug Herzog Albrechts gegen Preußen mitgemacht habe, 
zugleich mit dreien anderen Angehörigen des Hauses, die fälschlich 
seine Brüder genannt werden. Wir haben darüber schon oben 
in der Darstellung des Murauer Hauses bei Ulrich II. gespro 
chen. Von Christoph heißt cs noch besonders, daß er dem Herzog 
>) Liecht. Archiv Dd. 18. 
-) Lichnowsky V. 142. 
3 ) Kciblin g er, Gesch. von Molk 1. 473. 
0 Liecht. Archiv B. 35.
	        

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