304
Die Löhne Heinrichs I.
Dem Testamente zufolge war Friedrich ohne Frage der
älteste Sohn, wir nehmen aber in der nachfolgenden Darstellung
Hartneid zuerst, weil es nur wenige Nachrichten sind, die wir
über ihn haben.
Genannt wird Hartneid I. zum ersten Mal in der
besprochenen Heiligenkreuzer Urkunde, also 1266. Im nächsten
Jahre ist er mit seinem Bruder Friedrich zu Wien am 28. No-
vember Zeuge einer Urkunde, in welcher Graf Heinrich von
Hardeck im Verein mit seinem Amtsgenossen Albero von Felds
berg das Stift Lilienfeld von allen Forderungen des Nonnen
klosters Altenburg frei spricht >). Zehn Jahre darauf finden wir
ihn bereits aus dem Todbette (viain nnivsrss carnis ingres-
surus), auf welchem er dem Kloster Heiligenkreuz verschiedene
von seinen Einkünften vermacht 1 2 3 ). Wahrscheinlich starb er auch
damals; wenigstens wird er -schon im Jahr 1282 als gestorben
erwähnt in einer Urkunde, in welcher Albert von St. Petronell,
Pfarrer in Guntramsdorf, die Schenkung eines Platzes auf dem
Kirchhofe in Guntramsdorf, die eben von diesem seinem Vetter
Hartneid an das Kloster Heiligenkreuz gemacht war, zu bestätigen
hat^). Aus einer späteren Urkunde ersehen wir, daß diese Schen
kung zur Erbauung eines Schüttkastens bestimmt war. Vorher
erscheint er noch einmal als Zeuge im Jahr 1275 in einer-
gleich zu erwähnenden Urkunde seines Bruders Friedrich.
Friedrich I. im Testament vom Jahre 1265 zum ersten
Male genannt, wird nach dem Tode seines Vaters das Haupt
des Hauses und erscheint sodann 1266 in der Heiligenkreuzer
Urkunde mit seinem Bruder Hartneid. Im Jahr 1268 bezeugt er
eine Bestätigung, welche die Erben der Frau Alheid von Patz-
1) Archiv f. Kunde öftere. Gesch. I. 193; Hanthaler II. 76.
2 ) Nrk. v. Heiligenkreuz a. a. O. I. 314.
3) Urk. v. Heiligenkreuz a. a. O. I. 229; vgl. 247.