Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

—. 301 
Was die testamentarischen Verfügungen insbesondere betrifft, 
so sollen also, wie gesagt, die Kinder der Diemud die eine Hälfte, 
die Söhne der Mechthildis') die andere Hälfte von den unbeweg 
lichen Besitzungen in Oesterreich erhalten; sterbe eines von den 
Kindern der Diemud, so sollen nur dessen ächte Geschwister seinen 
Antheil erben, und ebenso solle es bei den Kindern der Mechthild 
gehalten sein. Schloß Rabenstein solle Friedrich zufallen, für die 
Einkünfte der vivitas in Rabenstein solle er den anderen Söhnen 
(aliis pueris) Entschädigung geben. Margaretha soll das Schloß 
Reichenberg erhalten, Diemud dagegen Chrischenstetten; den Kin 
dern der Mechthildis werden die Schlösser Lichtenwart und 
Wrinz zugewiesen und außerdem für sie, wie für die vorherge 
nannten Kinder bestimmte Geldeinkünfte schon für die Gegenwart 
festgesetzt. Die Einkünfte in Reinthal sind dem Schwiegersohn 
Otto von Gutrad gegeben und er solle sie so lange behalten, 
bis seine Tochter Tutea (Teuta) zu Jahren gekommen und dar 
über anders verfüge. Das ist der Hauptinhalt. Unter den Zeugen 
finden wir bcmerkenswerth Dietrich von Rorau und Hugo von 
St. Petronell, Heinrichs Neffen. 
Dem Testamente zufolge sind und waren also die Angehö 
rigen Heinrichs zwei Gemahlinnen, die erste Diemud, die zweite 
Mechthildis; von der ersteren hatte er drei Kinder, einen Sohn, 
den ältesten, Friedrich, bereits vermählt mit einer Tochter Kon 
rads von Himperg, und zwei Töchter Margaretha und Diemud; 
von der zweiten Gemahlin werden die Kinder nicht mit Namen 
genannt, es mußten aber wenigstens zwei Söhne sein (pueri mei). 
Ob Töchter vorhanden waren aus der zweiten Ehe, ist sogar un 
wahrscheinlich, wenigstens nach dem Testamente. Einer der Schwie 
gersöhne ist Otto von Gutrad, der bereits eine Tochter Teuta hat. 
i) Die verheiratheten Töchter, wie die Gemahlin Ottos von Gutrad, 
hatten wohl schon bei der Vermählung ihren Theil erhalten, wenn diese 
Gemahlinnen nicht die beiden älteren Töchter waren, da aus den Bestim 
mungen am Schlüsse über Reichenberg hervorzugehen scheint, daß über 
haupt nur fünf Kinder vorhanden waren.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.