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Ueber die Zeitbestimmungen zweier anderer Schenkungen,
bei welchen das Saalbuch Hugo's als Zeugen erwähnt, sind
wir völlig im Dunkel J ). Die eine Schenkung macht Erchengcr
von Zwclfohsingen an das Stift, die andere ein gewisser Ho-
rand. In beiden Fällen sind die Zeugen Oesterreicher. In der
gleichen Lage sind wir einer dritten Angabe gegenüber, in wel
cher Hugo selbst als der G eschen kg eb er erscheint, indem er das
Stift mit einem Lehen Prumsendorf begabt -).
Die letzte Nachricht giebt uns das Kloster Zwettl im
Liber fundationum 3 ). Die geistlichen Brüder von Zwettl er
klären, daß sie dem Herzog Leopold 300 Mark Silbers gegeben,
der Herzog aber in dem Jahre, da er in Baiern und an seinen
Gränzen beim Kloster Altha war, dem Altar der heiligen
Maria in Zwettl das predium Chrumpnawe verliehen habe
u. s. w. Auch dies ist von Hugo von Liechtenstein mit ver
schiedenen Oesterreichern bezeugt. „Welches geschehen ist", heißt
es dabei, „um das Jahr 1156".
Demnach fällt die Zeit der Nachrichten über den ersten
Angehörigen des Hauses zwischen die Jahre 1133 und 1156.
Alle Erwähnungen gehören Oesterreich an, und die Herren,
die mit ihm zeugen, sind ebenfalls Oesterreicher. Diese Nach
richten sind sicher; mit einiger Wahrscheinlichkeit aber können
wir ihn noch einmal unter anderem Namen nachweisen, Nach
einer Urkunde im Schlosse zu Petronell verlieh nämlich Ende
Mai 1142 K. Konrad III. an Hugo von Kranichberg ein Jahr
marktrecht im Dorfe Petronell, welches er sammt allem Zu
gehör ihm schon früher geschenkt hatte. Da, wie wir alsbald
sehen werden, Petronell liechtensteinisch war und sogar eine
Linie sich darnach benannte, so ist es nicht unwahrscheinlich.
') Fontes, a. a. O. 35 u. 140.
2 ) Fontes, a. a. O. 40.
3 ) Fontes, II. Abth. III. Bd. 53. Annales Austrio-Claraval-
lenses I. 168.