Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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zwei Söhne hatte; sodann an Stelle ihrer jüngeren Schwester 
Constanze, welche, nunmehr gestorben, mit dem Markgrafen 
Heinrich dem Erlauchten von Meißen vermählt gewesen war, 
deren beide allerdings noch junge Söhne Albrecht und Diettich; 
zum dritten überlebte den Herzog Friedrich die Tochter seines 
Bruders Heinrich, Gertrud, welche nicht lange zuvor mit dem 
ältesten Sohne des Königs Wenzel von Böhmen, dem Mark 
grafen Wladislav von Mähren vermählt worden, der ebenfalls 
nicht verfehlte für seine Gemahlin als Mitbewerber aufzutreten. 
Endlich nahm der Kaiser Friedrich selbst die Lande als erledigte 
Reichslehen in Anspruch und schickte den Grafen Otto von Eber- 
stein als Reichsverweser, während dem Kaiser, seinem Feinde 
gegenüber, Papst Jnnocenz IV. sich der Einmischung nicht ent 
hielt und sogar noch den König von Böhmen und zum größeren 
Unglück des Landes sogar noch die Ungarn in den Streit hin 
einzog. Der Tod des Markgrafen Wladislaw, welcher schon im 
Jahre 1247 erfolgte, befreite nicht von einem der Mitbewerber, 
denn seine Wittwe Gertrud vermählte sich wieder mit dem Mark 
grafen Hermann, von Baden, der seine neuerworbenen Rechte 
durch persönliches Erscheinen geltend zu machen suchte, Böhmen 
aber gedachte nicht die günsttge Aussicht verloren zu geben. 
Welche Stellung in diesem Stteit der Parteien, der den 
Adel und die Städte schied und die wiederholte Verwüstung des 
Landes einen unaufhörlichen Fehdezustand der Landherren unter 
einander, die sich auf diese oder jene Seite schlugen, Heinrich von 
Liechtenstein für die ersten Jahre einnahm, können wir nicht sagen. 
Gewiß war er nicht bei jener Gesandtschaft, die mit Otto von 
Eberstein zum Kaiser nach Verona ging, um sich seinen Enkel 
als den österreichischen Herzog zu erbitten, aber weiter keine 
Folge hatte, als daß zur Vermehrung der Verwirrung Herzog 
Otto von Baiern an Stelle des Grafen von Eberstein ernannt 
wurde. Daß er nicht theilnahmlos in dieser Zeit war, zeigt die 
Rolle, welche ihm die Chroniken auf der Versammlung zu Trü 
bensee im Jahr 1251 (wenn dies Jahr richtig ist) aMveisen, wo
	        

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