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von Gablkofen ein '). Die Worte lauten: „La buona conscientia
non ha paura.“ Zu freundtlicher vnd guetter gedachtnus schrib
dies in padova den 8. Januarij. Otto Herr von Liechtenstain auf
Seltenhaimb." Eben dieses Jahr 1610 giebt Bucelin als das
letzte seines Lebens an, womit aber andere Nachrichten nicht über
einstimmen. Vielmehr muß er im Jahre 1619 gestorben sein,
denn in dieses Jahr versetzt Khevenhüller in seinen Annalen 2)
mit Bestimmtheit das Aussterben des Hauses Liechtenstein, zu
gleich mit der ferneren Angabe, daß innerhalb drei Monaten
desselben Jahres noch drei andere vornehme Geschlechter ausge
storben seien, nämlich „die von Weißstem, die Hamerle und die
Zolfinger", das sind die Feistritz, die Hamerle, die Halfinger.
Bestimmter noch finden wir in einer andern Quelle die Angabe,
daß das Haus Liechtenstein im Jahre 1619, und zwar mit Otto
als dem letzten, ansgestorben sei. In Merians Topographie lesen
wir nämlich 3 ) : „Besagte Herren Liechtenstein, weiland Erbmar-
schälle in Kärnthen und Kämmerer in Steier, sind anno 1619 mit
dem letzten Herren Ottonc von Liechtenstein, so in Kärnthen gewohnt,
nunmehr ganz abgestorben." Ob er in Seltenheim starb, welches,
wie wir schon oben gesehen und auch nach den Worten des Stamm
buchs der letzte Sitz des Hauses geworden war, vermögen wir
nicht zu sagen; sein Grab wenigstens ist dort heute nicht mehr
zu sehen.
Ob Otto einen Bruder hatte, ist fraglich und zweifelhaft.
Wurmbrand 4 ) erwähnt allerdings eines Christoph im Jahre 1615
als Marschall in Kärnthen, aber da wir weiter nichts von ihm
wissen, so dürfte in der Jahreszahl wohl irgend ein Fehler liegen.
Dagegen hatte Otto, wie sich mit Sicherheit nachweisen läßt,
eine Schwester. Bucelin kennt ihren Namen nicht, läßt sie aber
>) Mittheil. 1862. 156.
2 ) IX. 706; vgl. Archiv für Kunde öfters. Gesch. 1850. 1. Bd. 375.
3 ) Merlan, Topograplna Provmeiaram Anstriacarum, Steiermark
s. y. Murau.
4 ) 294.
Falke. Liechtenstein.
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