Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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gebrochen durch das widrige Geschick, das ihn am Ende nach 
langer thätiger und glänzender Laufbahn getroffen und fünf Jahre 
lang niedergehalten hatte. Der Kaiser Friedrich, in der Jugend 
sein Vormund, im Mannesalter sein Freund und zuletzt sein 
Feind, war ihm schon um mehrere Jahre vorausgegangen. Nicolaus 
„der Alte von Liechtenstein" war noch, wohl versöhnten Gemüths, 
als Vertreter Kärnthens mit zweien seiner Söhne bei dem Leichen- 
begängniß des Kaisers gewesen'). 
Es war eine zahlreiche Nachkommenschaft, deren sich Nicolaus 
erfreute, drei Söhne und fünf Töchter, und die drei Söhne hatten 
sämmtlich wieder Kinder, nichtsdestoweniger erlosch das Geschlecht 
trotz der hoffnungsreichen Aussicht, welche zuletzt noch sieben 
Brüder gewährten, bereits in der vierten Generation gänzlich. 
Bis dahin fehlt es uns also nicht an Namen und Mitgliedern 
in der Familie, aber es ist sehr wenig, was wir von ihnen noch 
zu erzählen haben und es geht kaum über das hinaus, was 
nöthig ist, die Genealogie festzustellen. Unsere Hauptquellen bilden 
hier die, allerdings nicht ganz zuverlässigen, handschriftlichen Notizen 
in der liechtensteinischen Bibliothek. 
Nicolaus war, wie oben mitgetheilt, mit Anna von Stu 
benberg, Jacobs Tochter, vermählt * 2 ). Er hinterließ drei Söhne 
Rudolf, Achaz und Christoph und fünf Töchter Cäcilia, 
die 1462 an den Grasen Hermann (II.) von Montfort vermählt 
wurde, Barbara, des Hans von Hohenberg Gemahlin (1470), 
Elisabeth, vermählt 1476 mit Balthasar von Kuenring 3 ), 
Helena mit Sigmund von-- Topel 1485 und Katharina 
mit Christoph von Graßau H. Barbara's Gemahl Johann von 
>) Lichnowsky VIII. 478; Milchar VIII. 177. 
2 ) Eine erste Gemahlin soll nach »nsern handschriftlichen Nachrichten 
eine Gräfin von Schaumberg gewesen sein, eine Schwester der Mutter des 
Grafen Friedrich von Cilli, woraus sich der oben erwähnte Erbvertrag mit 
dem letzteren erklären würde; dem widerspricht aber die frühe Berbindung 
mit Anna von Stubenberg. 
3 ) Annales Austiio-Clax-avallenses II. 202. 245; Urk. in Nlurau. 
0 So die handschriftlichen Roüzen.
	        

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