Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Landesfürst und Vormund des Nielas von Liechtenstein mit 
Gewalt davon abhalten und in das Gefängniß legen mußte. 
Bei seiner Befreiung mußte er am 1. Mai zu Neustadt schwören, 
für immer Frieden zu halten und an den Bürgern von Muran 
keine Rache zu nehmen '). 
Im Jahre 1443 scheint Nicolaus mündig geworden zu sein. 
Am 13. December erhielt er zu Graz von König Friedrich die 
Belehnung mit seinen steirischen Lehen und mit dem obersten 
Kämmereramte in Steter, „das sein väterliches Erbe und vom 
Fürstenthum Steier zu Lehen gehe" * 2 ). Bald darauf am 15. Januar 
1444 erhielt er die Belehnung mit dem Marschallamte des Landes 
Kärnthen^). In diesem Jahre heirathete Nicolaus Anna von 
Stubenberg, Hansens Schwester, Jacobs Tochter, und erhielt als 
Heirathsgut 1000 Pfund Wiener Pfennige und als ihr mütter 
liches Erbe 2000 Pfund H. Seine Schwester Helena hatte sich 
schon zwei Jahre vor ihm mit Albrecht von Pottendorf vermahlt 
(1442) °). 
Mindestens theilweise scheint Nicolaus die Allode in der 
Linie Rudolfs ausgeerbt zu haben, denn in eben dieseni Jahr 
finden wir ihn im Besitz eines Hauses in Wien, „das vorhin 
Rudolf von Liechtenstein gehörte". Das Haus ist nur gelegentlich 
erwähnt, weil cs an ein anderes stieß, ■ welches Konrad von Kreig 
und seine Hausfrau Crescentia, Tochter Jacobs von Stubenberg, 
die uns bereits bekannte Schwägerin von Nicolaus und Miterbin 
von Liechtenstein und Frauenburg °), der Kirche und dem Stifte 
St. Dorotheen schenkten. Das liechtensteinische Haus stieß ebenfalls 
wie das kreigische an das Kloster, daher denn auch Nicolaus 
selbst einen Theil dieses Hauses, der in der Färbergasse lag, für 
') Muchar VH. 265; Licha owsky V. Regg. 3717. 
2) Lichnowsky VI. Rcgg. 697. 
3 ) Machar VII. 315; Lichnowsky VI. Regg. 721. 
Ó Notizblatt 1859. 359 Nr. 480—482. 
5 ) Urs. in Mnrau. 
6 ) Denkschr. der k. Atad. II. 366.
	        

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