Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Helena, als deren Vormund Herzog Friedrich erscheint. Der 
mitgenannte Christoph von Liechtenstein ist der gleichzeitige Chri 
stoph aus dem österreichischen Hause. 
Die Söhne des Ändreas. 
Unter den Vettern der drei Brüder Ulrich, Otto und Friedrich 
erscheint als der bedeutendste Rudolf, dieses Namens also der 
vierte. Die Frage, wessen Sohn er war, können wir nur muth- 
maßlich entscheiden. Im Jahr 1410 nämlich erscheint er von allen 
Liechtensteinern als der Besitzer von Zwettl, worüber er einen 
Tausch mit seinen Vettern einging. Bedenken wir nun, daß der 
zuletzt vorausgegangene Besitzer von Zwettl Andreas war, daß 
dieser wahrscheinlich 1385 starb, Rudolf aber 1395 zum ersten 
Male vorkommt, so dürfte Rudolf IV. des Andreas Sohn und 
Erbe gewesen sein. 
Die erste Erwähnung ist, wie gesagt, vom Jahr 1395. In 
diesem Jahre hatte, wie eine allerdings nicht sehr verläßliche 
Quelle meldet^), Friedrich von Auffenstein in Kärnthen eine 
Empörung veranlaßt, war aber von dem herzoglichen Landeshaupt 
mann Konrad von Kreig bekriegt, geschlagen und gefangen genom 
men worden. Seine Besitzungen wurden eingezogen und das von 
ihm bekleidete Landmarschallamt soll erblich an Rudolf von Liech 
tenstein übertragen worden seht * 2 ). Nun wissen wir aber, daß das 
Landmarschallamt von Kärnthen bereits 1368 an Rudolf II. ver 
liehen war und daß es 1379 an seine Söhne überging. Wie sich 
also auch die Geschichte mit dem Anffensteiner verhalten haben 
mag, so muß in Betreff Rudolfs von Liechtenstein hier ein Irr 
thum obwalten, wie denn überhaupt die letzte Geschichte des einst 
mächtigen Hauses der Anffensteiner dunkel ist. 
Im Jahr 1399 hatten Rudolf und sein Vetter Bernhard 
von Liechtenstein, damals Landeshauptmann in Steter, einen Streit 
1) Me giser, Ann. Carinth. II. 1052. 
2 ) Machar, VII. 54; Lichnowsky, V. 15; Valvasor, IV. 329.
	        

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