Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Im Jahre 1386 gehörten Ulrich und sein Bruder Fried 
rich, welcher letztere in der betreffenden Urkunde Marschall von 
Kärnthen genannt wird, mit zu denjenigen Herren, welche nach 
dem Tode Herzog Leopolds in der Schlacht von Sempach zu 
dessen Sohn Wilhelm und seinen Brüdern kamen und sie baten, 
um des Wohls der Lande willen die alte Theilung aufzuheben 
und eine neue zu veranlassen oder vielmehr die Gesammtregierung 
einem einzigen zu übertragen, in Folge welches Schrittes Herzog 
Albrecht die Alleinregierung der östreichischen Lande übernahm '). 
In demselben Jahre 1386 finden wir Ulrich auch als Schieds 
richter mit anderen Herren in einem Erbschaftsstreit Ottos von 
Stubenberg und seiner Gemahlin Anna von Pettau gegen ihre 
Brüder, Hartncids von Pettau Söhne * 2 3 ). Um dieselbe Zeit mußte 
er sich auch der Kinder seines Bruders Otto annehmen, welche 
an die reiche Vcrlassenschaft Heinrichs von Rauhenstein Ansprüche 
hatten. Miterben waren Johann von Liechtenstein von Nicolsburg 
wegen seiner Gemahlin Elisabeth von Buchheim und Friedrich 
und Albrecht von Pottendorf. Es finden sich darüber zwei Ver 
träge im fürstlich-liechtensteinischen Archiv vom Jahr 1387 ; 
einen dritten, der Otto selbst betrifft, werden wir unten kennen 
lernen. 
Die letzten Nachrichten über Ulrich sind vom Jahr 1389. 
Zu Michaelis war er ein Zeuge, wie Herzog Albrecht die Lehen 
des Stiftes St. Lambrecht empfing 4 ). Einen Monat später war er 
noch Schiedsrichter mit dem Bischof Berthold von Freising, den 
Grafen Hermann und Wilhelm von Cilli, Hans von Liechten 
stein von Nicolsburg und Rudolf von Wallsee in einem Streite 
Herzog Albrechts über die Feste Schönberg mit den Erben Hans 
des Schönbergers, Hans von Ehrenfels und Konrad von Kreig, 
dem Schwager des letzteren.-Gegen 800 Pfund Wiener Pfennige 
*) Rauch, Scriptores III. 400. 
2 ) Notizblatt 1859. 229 Nr. 252. 
3 ) Repert. Fol. 91 und 311. 
4 ) Muchar, VII. 39.
	        

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