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angelegenheit in einen Streit mit den Pettauern, der zur Fehde
geführt zn haben scheint. Wahrscheinlich war der Vater seiner
Gemahlin Anna, Friedrich von Pettau, in diesem Jahre oder nicht
viel früher gestorben, und die Vettern Hartneid und Bernhard
erhoben Ansprüche an die Hinterlassenschaft. Mit dem ersteren
wurde ein Ausgleich am 13. April 1377 getroffen und ein
Schiedsgericht niedergesetzt ^). Auch mit Bernhard wurde an dem
selben Tage ein Abkommen getroffen * 2 ). Von demselben Jahre
datirt noch eine Nachricht, darin Rudolf die Entscheidung über
etwaige Entschädigung übertragen wurde, die Zachreis der Haderer
an Rudolf von Wallsee, dessen Pfleger er ans Schloß Jörgens-
berg war, zu machen hattet). Die letzten Nachrichten von 1380
bis 1385 sind schon bei seinem Bruder Andreas mitgetheilt.
Die Löhne Rudolfs II.: Ulrich II. Otto V. Friedrich II.
nebst Ulrich Otto.
Bei der Feststellung der nächsten Nachkommenschaft der
beiden Brüder Ottos III. und Rudolfs I. kam uns der im
Schottenkloster zu Wien aufbewahrte Theilungsvertrag von 1346
zu statten. Bei ihren Söhnen entbehren wir eines solchen Hülfs
mittels, und es entsteht daher eine große Verlegenheit, welchen
Vätern die ziemlich zahlreichen Namen der nun folgenden Gene
ration, die dem Schluffe des 14. und dem Anfange des 15.
Jahrhunderts angehört, zuzuschreiben sind. Selten begegnen uns
Angaben, die uns leiten könnten, und wir sind auf Combinationen
angewiesen, um das genealogische Verhältniß herzustellen. Wir
wollen zn diesem Zweck von dein Sicheren ausgehen, um wenig
stens festen Boden zu gewinnen.
-) Notizbl. 1854. 555 Nr. 134.
2) Urk. im Archiv des Finanzministeriums.
2) Notizbl. a. a. O. Nr. 133.