Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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schon Wittwe eines anderen Mannes mit einer Tochter Anna) 
seine dritte Gemahlin? 
Abgerechnet diese Nachricht von 1390, ist diejenige von 
1385 die letzte, die wir von Andreas haben; es fallen aber noch 
ein Paar andere in seine letzten Jahre. Andreas muß an dem 
Kriege theilgenommen haben, den Herzog Albrecht in den Jahren 
1380 und 1381 mit den böhmischen Herren von Rosenberg als 
den Bundesgenossen des Grafen Heinrich von Schauinberg zu 
führen hatte, denn am 9. Juni 1381 schlossen Albrecht von 
Buchheim, Andreas von Liechtenstein und Johann Strem von 
Schwarzenau eine Art von Separatwaffenstillstand mit den Rosen 
bergern, indem sie versprachen, es ihnen vierzehn Tage früher 
anzukündigen, wenn sie irgend etwas Feindseliges wider sie unter 
nehmen wollten *). Die Sache wird für Andreas dadurch erklär 
lich, daß wir annehmen, er sei der Erbe seines Vaters in 
Bezug auf Zwettl gewesen, wodurch er dann eben ein Nachbar 
der im Süden Böhmens begüterten Rosenberger war. Die 
Annahme wird durch andere bereits erwähnte' Beziehungen von 
Andreas zu Zwettl bestätigt, sowie dadurch, daß er eine beson 
dere, an sich allerdings nicht bedeutende Stiftung in Zwettl 
machte * 2 ). 
Im Jahr 1383 am 13. December theilten die beiden 
Brüder Johann und Andreas zu Judenburg die Feste Liechten 
stein mit einander sammt allen Gebäuden umher, indem jeder > 
seinen Antheil zum besonderen Gebrauche erhielt und Einiges 
der gemeinschaftlichen Hofhaltung vorbehalten wurde. Andreas 
wird bei dieser Gelegenheit der älteste Kämmerer von Steter 
genannt. Sicherlich war er damals der älteste des Hauses, dessen 
sämmtliche Mitglieder den Titel Kämmerer von Steiermark 
geführt zu haben scheinen, während das Haupt des Hanfes sich 
den eines „obersten" oder auch „ältesten" -Kämmerers vorbehielt. 
1) Kurz, H, Mbrecht III. 2. Bd. IS. 
2 ) Archiv für Kunde österr. Gesch. I. Bd. 371.
	        

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