208
dieser wohl einen Bruder Friedrich, aber keinen des Namens
Ulrich hatte.
Auch Andreas erscheint zuerst bei dem Theilungsvertrag
im Jahr 1346; dann wird er mit dreien Brüdern in der Ber-
zichtleistnng seiner Schwester Elisabeth von Stubenberg auf die
Hinterlassenschaft des Vaters erwähnt, und im Jahr 1353 war
er, wie bereits angegeben, bei dem Rückverkauf von St. Georgen
an das Kloster Herzogenburg mitbetheiligt. Im Jahr 1355
war er mit auf der großen Versammlung zu Wien und findet
sich neben Otto und Rudolf als Zeuge der Bestimmungen über
die Regierungsnachfolge *). In demselben Jahr erhielt er durch
seine Gemahlin Agnes von Kuenring nach dem Tode Leutolds
zugleich mit Friedrich und Eberhard von Wallsee Ansprüche auf
die Lehenschaft zu Schwertberg; sie verzichteten aber darauf gegen
eine Geldsumme für Eberhard von Kapellen. Am 8. Jänner 1359
erneuerten in einer Erklärung Andreas von Liechtenstein und
Friedrich von Wallsee ihre Verzichtleistung, während Eberhard es
1361 that 2). Agnes nämlich, die Gemahlin von Andreas, war
die Tochter Leutolds I. von Kuenring-Dürnstein, geboren um
das Jahr 1306 und von 1345—1359 mit Andreas vermählt;
die beiden Wallsee hatten aber ihre Nichten Clara und Elsbeth,
Töchter Leutolds II. geheirathet; als deren Bruder Lentold III.
1355 ohne Nachkommen starb, blieben als Erben Tante und
Schwestern. Im Jahre 1358 erscheint Andreas als Siegler in
einer Urkunde der Brüder Dietrich und Stephan von Hohen
bergs), die ihn darin ihren Schwager nennen; Dietrich war, wie
oben mitgetheilt, mit seiner Schwester Agnes vermählt. In einer
Urkunde Herzog Rudolfs IV. vom Jahre 1359 wird Andreas
;,Oberster Kämmerer von Steiermark" genannt * 4 ). Im Jahre 1361
1) Lichnowsky, III. 304.
2) Archiv XVII. 171; s. auch Notizbl. 1854. 338 Nr. 88. Bergt.
Meiller in der Stammtafel der Kuenringer (Denkschriften VII.), wo der
Tod Leutolds III. wohl irrthümlich auf 1335 gesetzt ist.
2) Onellins, Exc. gen. Mst. 203, CXIX.
4 ) Hanthaler, II. 77. Anm. b.