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Wir werden später sehen, wie in dem-Hause Liechtenstein-
Nikolsburg ein gleiches Beispiel noch viel auffallenderer Art sich
findet. In der Geschichte selbst sind freilich beide Rudolfe schwer
oder gar nicht zu scheiden; sie kommen auch, unsers Wissens,
nach dem Jahr 1346 nicht wieder zusammen vor. Ein zweites
Bedenken könnte die Frage erregen, ob in der erwähnten Ur
kunde auch der Bischof Konrad von Chiemsee den Brüdern bei
gezählt worden, oder ob er nicht vielmehr ihr Onkel sei und
eines mit jenem Bruder Ottos und Rudolfs des Namens
Konrad, der, wie wir schon gesehen haben, Geistlicher wurde.
Auch diese Frage wird durch die anderen Urkunden in dem ersteren
Sinne entschieden, sowie durch eine spätere vom Jahr 1357,
in welcher er mit seinem Bruder Otto an das Stift Scckau
eine Schenkung macht *). Er gehörte jedenfalls den älteren
Brüdern an, da er schon 1329 auf den bischöflichen Stuhl
gelangte^).
Die Reihenfolge der Söhne Rudolfs I. dürfte demnach die
folgende sein: Rudolf(II.), Konrad, Otto(IV.), Andreas,
Friedrich, Johann, Rudolf (III.) Hierzu kommen nun vier
Schwestern: die älteste Elisabeth, schon 1333 mit Friedrich
von Stubenberg vermählt, sodann Kunigunde, die im Jahr
1346 bei den Erbschaftsangelegenheiten als Gemahlin von
Friedrich von Wallsee erwähnt wird * 3 ); zwei andere Schwestern
Agnes und Katharina werden in einer anderen Urkunde
vom 8. Jän. 1349 genannt, mit welcher ihre Schwester Elisabeth
von Stubcnberg auf alle Erbansprüche auf die Hinterlassen
schaft ihres Vaters verzichtet, jedoch bestimmt, daß ihre müt
terliche Hinterlassenschaft, im Falle ihre Brüder ohne Erben
mit dem Tode abgehen, auf ihre Schwestern fallen soll^).
>) Fröhlich, I. 280.
3 ) Hopf, geneal. Atlas s. v. Chiemsee; sein Tod ist hier aber mit
1354 irrthümlich angegeben.
3 ) Notizblatt a. a. O.
4 ) Notizblatt 1859. 138 Nr. 118.