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schadlos zu halten und machten ihm sonst Bewilligungen >).
War es das Verdienst Ottos, den Auffensteiner gewonnen zu
haben, so war es wieder des letzteren Verdienst, daß Herzog
Albrecht das Herzogthum Kärnthen in vollem Einverständniß
mit den Bewohnern in Besitz nehmen konnte, nachdem er ans
dem Zollfelde bei St. Peter sich der altherkömmlichen sonder
baren Ceremonie, die in Kärnthen bei Uebernahme der Herzogs
würde stattfand, unterzogen hatte (2. Juli 1835).
Welchen Antheil die beiden Brüder an den folgenden
Kriegsereignissen genommen haben, darüber haben wir keine
Nachrichten; sicherlich waren sie daran so wenig unbetheiligt,
wie an den diplomatischen Vorbereitungen. Als eine Belohnung
für Ottos Verdienste mag es betrachtet werden, wenn ihm
(1. März 1336 zu Wien) die Herzoge bewilligten, die an
Konrad von Auffenstein für 500 Mark Silber verpfändete Burg
Dürrenstein (Dicrnstein) einzulösen und ihm für die Bnrghut
70 Mark Gräzer Pfennige und 2 Fuder Wein bewilligten * 2 ).
Seit dieser Zeit verlieren wir den Namen Otto von
Liechtenstein für einige Jahre aus dem Gesichte. Wir- finden
ihn im Jahre 1340 wieder, die Mauthfreiheit der Stadt Steier
attestirend b), es ist aber die Frage, ob hier nicht schon sein
gleichnamiger Neffe, der vierte dieses Namens, gemeint ist. Die
nächstfolgende Erwähnung vom Jahre 1346 läßt uns schon mit
Gewißheit auf Ottos III. Tod schließen.
Was indessen Rudolf betrifft, so finden wir ihn schon
im Jahr 1337 wieder. Mit dem Bisthum Freising hatte er
einen langen Streit über die Gerichtsbefugnisse in der Stadt
Oberwölz und auf dem Urbare gehabt. Diesen entschied im
genannten Jahre der Landeshauptmann Ulrich von Wallsee im
Gericht zu Graz mit den folgenden Bestimmungen: „Ist ein
todeswürdiger Verbrecher in der Stadt Wölz ergriffen worden,
0 A. a. O. Regg. 1017. 1047; vgl. 211 ff. und Muchar, VI. 264.
2) Muchar, VI. 270; Lichnowsky, III. Regg. 1065.
0 P reun hub er, Luualss Ltxrsusss, 12 und 38.