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Grausamkeiten geführt worden war 4 ). Zwei Jahre später (1333)
erscheint Rudolf ebenfalls als Schiedsrichter mit Graf Ulrich
von Pfannberg, Eberhard und Friedrich von Wallsee, Herdegen
von Pettau, Hadmar dem Stuchs und Ulrich von Pergau iu
einem Streit des Klosters St. Paul mit Ulrich und Friedrich
von Wallsee über das Gericht auf dem Ramsnik. Den Spruch,
der in Graz zu Gunsten des Klosters ausfiel, bestätigten die
Herzoge Albrecht und Otto am 21. Sunt * 2 ).
Die nächsten Nachrichten zeigen uns, wie diese letzte, beide
Brüder in mehrfacher Beziehung zur Kirche. Otto der Jüngere
bewies ihr dieselbe Sorgfalt, welche wir schon an seinem Vater
Otto und seinem Großvater Ulrich haben kennen lernen. Am
14. April 1333 machte er durch eine zu Friesach gegebene
Urkunde die St. Mathäuskirche iu Murau selbstständig, indem
er ihr einen eigenen Pfarrer gab. Bis dahin war diese Kirche,
deren Erbauung in das Jahr 1269 gesetzt wird und also von
Ulrich dem Minnesinger veranlaßt sein muß, von der Mutter
pfarre St. Georgen ob Murau abhängig 3 4 ). Im nächsten Jahre
machte Rudolf „Kämmerer iu Steter" einen Gütertausch mit
dem Stifte Herzogenburg, wodurch er gegeben „Zwelif phunt
geltes vnd der ligent zehen phunt geltes auf einen zehent
ze Hertzogenburch vnd vier vnd zwainzich phening gült
auf einen Holden datz Walprestorf vnd datz Wetzmans-
tal zwelif Schilling“ und entgegen empfangen den „Marcht
Markrecht vnd Vrfar ze sand Grörgen datz gelegen ist
bei der Tuenaw.“ Dieser Gütertausch erfolgte am 21. Dec.
1334. So giebt unsere Quelle cur 4 ). Wir, sehen, Rudolf und
-überhaupt wohl das steirische Haus Liechtenstein muß außer
‘) Mittheilungen des hist. Vereins für Steiermark. HeftXlII. 53. 73.
Notizblatt 1852. 313. 1.
2 ) Lichnowskh, III. Regg. 946.
3 ) Mnchar, VI. 260.
4 ) Archiv für Kunde öftere, rc. IX. 300, Bielskh, die ältesten Ur
kunden des Kanonikatstiftes St. Georgen in Unterösterreich.