Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Das Jahr 1311 ist das Todesjahr Otto's. Vom Sonn 
tag nach St. Dionysen lautet sein Testament. Er verfügte 
darin Folgendes: seiner Tochter Adelheid, Clarissernonne zu 
Judenburg, für ihre Lebenszeit jährlich vier Pfunde zur Pfründe 
und vier Pfunde zum Gewand; eine jährliche Rente für die 
Schwester Kunigunde von der Glein; das Almosen an die 
Spitäler über Meer soll gänzlich bezahlt werden „als es der 
Papst verschrieben hat und als es der Christenheit vorgegeben 
ist und wozu ich in meiner Jugend für meinen Vater ver 
bunden bin"; der Schreiberznnft zu Wien, „da ich inne Geselle 
bin", ein Pfund jährlicher Gült; alle Ansprüche der Diener 
schaft sollen befriediget und sie selbst sämmtlich versorgt werden; 
das Erträgniß am Erzberge sollen beide Brüder gleich theilen; 
der Kaplan Wülfing erhält auf Lebenszeit jährlich vier Pfunde; 
die Gülten und die Mautherträgniß zu Judenburg sollen zum 
Ausbau und zur Einrichtung der Kirche St. Mathäi verwendet 
und die Kirche St. Magdalena zu Huntsberg soll mit Ziegeln 
eingedeckt werden; Güter und Gülten bei der Traisen und zu 
Jepniesdorf gehören dem Sohne Rudolf, jene zu Greischen- 
stätten dem Sohne Otto und absonderlich jedem sein Antheil am 
mütterlichen Vermögen; die Güter im Ennsthale und zu Predlitz, 
das Haus und Gut auf der Landstraße in Wien haben beide, 
Otto zu Murau und Rudolf zu Fraueuburg, selbst zu theilen; 
die Prediger zu Friesach sollen sechs Mark, die Brüder zu 
Judenburg sechs Mark, die Clarisserinnen daselbst zehn Mark 
erhalten; zehn Brüder zu Friesach und zehn Minoren zu Juden 
burg sollen in vier Monaten tausend Messen für sein Seelenheil 
lesen; zur Stiftung ewiger Lichter in den Kirchen des Mur- 
thales von St. Johann zu Stadel bis Knittelfeld sollen eigene 
Gülten ausgemittelt werden; die Häuser zu Judenburg, Graz, 
Bruck, Neustadt und Wien sollen verkauft oder von den beiden 
Brüdern gleich getheilt werden. 
*) Nach Muchar, a. a. O.
	        

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