Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Nachricht wieder in Beziehung; er bezeugt am Sonntag Lätare 
1288 eine Schenkung des Bischofs Hartncid oon Gurk von 
einer Hube zu Weng auf der Ceiring *). Um dieselbe Zeit 
(20. März) kaufte er von Leutvld von Kuenring, Schenken 
in Oesterreich, dem er am 10. Jänner zu Wien den Verkauf 
von Guttenberg gesiegelt hatte * 2 ), Gericht und Zoll zu Zwettl 
in der Stadt und um die Stadt, welcher Ort ihm durch seine 
Gemahlin zugefallen war, jedoch unter der Bedingung, daß, 
wenn ihm. Leutold, Gott noch Erben gäbe, diese durch Be 
zahlung des Preises von 300 Mark Silber dieselben wieder 
zurückkaufen könnten. Dieser Kauf veranlaßte in der That 
seinem Sohne Rudolf eine große Fehde 3 4 * ). Am 8. December 
bezeugt er in Pettau die Verzichtleistung Hartneids von Gutten- 
stein auf seine Rechte und Ansprüche an das Schloß zu Lö 
wenburg *). 
Das Jahr 1289, in welchem Otto zum zweiten Male 3 ) 
mit dem Titel eines Kämmerers der Steiermark erscheint 6 ), 
zeigt ihn in mehrfacher Beziehung mit Herzog Albrecht. Am 
14. Januar bezeugt dieser zu Krems, daß mit seinem Willen 
Otto von Liechtenstein zwei Aecker zu Judenburg, die vom 
Herzog zu Lehen gehen, den Clarisserinnen daselbst übergeben 
habe 7 ). Am 24. Juli trafen beide, der Herzog und Otto, die 
Uebereinkunft, daß es ihren beiderseitigen Leibeigenen gestattet 
sein solle, sich mit einander zu verheirathen in gesetzlicher, 
ehelicher Weise; es sollten aber die Kinder dieser Ehen nach 
Zahl und Geschlecht zwischen beiden Herren gleich getheilt 
werden 8 ). Dieser Vertrag hat nicht bloß persönliches Interesse 
*) Muchar, YI. 52. 
2) Notizbl. 1856. 343, Nr. 27. 
3 ) Chmel, Geschichtsforscher II. Notizbl. 77. X. u. XI. 
4 ) Mitth. des hist. Ver. f. Steierm. Heft XI. 192. 
6 ) Ueber das erste Mal 1286 siehe unten. 
°) Muchar, III. 17. 
7 ) Lichnowsky, III.; Regg. 1017 b. (CCCXVII.) 
8 ) Kurz, Albrecht I. 1, 129; 2, 69; Muchar, II. 108.
	        

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