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dieser Urkunde, daß die Verinögensumstände Dietmars durchaus
nicht glänzend sein konnten.
Am 24. August 1249 war Dietmar bei Meinhard von
Görz, dem kaiserlichen Statthalter, zu Neumarkt, wo derselbe
einen Gerichtstag hielt *). Es war die Zeit, als Ulrich noch ein
Gefangener von Pilgerin von Kars war, und wir mögen
annehmen, daß es damals vor allen Dietmar war, welcher
den Statthalter zur Befreiung seines Bruders bewog. Welche
Stellung Dietmar in den nachfolgenden Kämpfen um die.Steier-
mark einnahm, haben wir bereits gesehen. In dieser Zeit
treffen wir ihn immer mit seinem Bruder zusammen. In den
Jahren 1262 (10. December zu Graz) und 1265 (1. Mai zu
Judenburg) begegnet er uns noch bei den Landesversammlun
gen, welche der damalige steirische Landeshauptmann Bischof
Bruno von Olmütz fjiett * 2 ), während er schon vorher im Jahre
1260 einmal als Zeuge in einer Bestätigungsurkunde des
Königs Ottokar für das Stift St. Lambrecht erschienen ist 3 4 ).
Von 1265 ab verschwindet uns Dietmar aus der Geschichte
und den Urkunden. Wann er gestorben ist, können wir nicht
sagen; daß es aber vor 1279 geschehen, lehrt uns eine Ur
kunde von jenem Jahr, worin König Rudolf (21. Februar
zu Wien) an Otto von Liechtenstein für seine treuen Dienste
400 Mark Silber zusagt und ihm dafür die Mauth in Chetz-
lcgeren und Jndeuburg verspricht, welche einst dem Dietmar
von Offenbcrg gehörte^).
Eben aus diesem Grunde kann die spätere Erwäh
nung eines Dietmar von Offenberg unseren Dietmar nicht
mehr treffen. Am 2. Februar 1288, heißt es nämlich bei
9 Muchar, V. 224-,
2 ) Muchar V. 295, 297, 308 und 309; Beiträge zur Kunde stei
rischer Geschichtsqnellen II. 70.
3) Muchar, V. 286.
4 ) Lichnowsky, a. a. O. III. Regg. 538b (CCCXIII).