Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Esterhazy'schen Eisenstadt. Den friedlichen Tagen machte das 
große Kriegsjahr 1809 ein Ende. 
Fürst Moriz nahm von Anfang an mit seiner Brigade 
an den Kriegsereignissen theil. Noch in Bayern im Gefecht bei 
Hansen am 19. April zeichnete er sich ans und wurde ver 
wundet. An die Spitze des Regiments Kaunitz sich stellend, 
stürzte er sich auf die Franzosen, welche bereits Vortheile gegen 
den linken Flügel errungen hatten, und trieb sie in die Waldun 
gen zurück. Dasselbe Schicksal, verwundet zu werden, nur schlimmer 
noch, hatte dort sein Bruder Aloys '). Demungeachtet focht 
Fürst Moriz weiter mit in den großen Schlachten von Aspern 
»nd Wagram mit solcher Auszeichnung, daß er auf dem Schlacht- 
felde zum Feldmarschall-Lieutenant und zum Inhaber eines 
Kürassierrcgiments ernannt wurde. Bei Wagram insbesondere, 
wo die ofsiziclle Relation seiner mchrsnch rühmend erwähnt, ver 
theidigte er Adlerklaa mit größtem Erfolge. „Nach den ersten 
glücklichen Fortschritten," heißt es, „ergriff der Feind hier 
ebenfalls die Offensive. Er attaquirte Adlerklaa, nahm cs und 
wurde mit großem Verlust wieder zurückgedrückt. Der Feind 
machte neue Versuche auf das wichtig gewordene Adlerklaa, er 
wurde aber immer tapfer abgewiesen. Feldmarschall-Lieutenant 
Moriz Liechtenstein vereitelte demselben endlich alle weiteren Ver 
suche auf immer" * 2 ). 
Wie Oesterreich selber, so genossen auch die Brüder Moriz 
und Aloys nicht lange die Ruhe des Friedens, deren sie übrigens 
nach so vielen Kriegsstrapazen und Wunden zur Erholung und 
neuer Anstrengung bedurften. Fürst Moriz suchte sie 1810 in 
den böhmischen Bädern, zumal mit der Fürstin in Karlsbad, 
wo sich damals zu der glänzenden Gesellschaft auch Goethe ein- 
gefunden hatte. Fürst Moriz machte seine Bekanntschaft, hörte 
ihn seine Gedichte vorlesen und war überaus entzückt davon: 
') Voß, Die Zeiten XXVIII. 261, 393. Hirtenfeld, a. a. O. 
2 ) Boß, st. st. O. XXI. 272. 
Falke, Liechtenstein. III. Band. 
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