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reicher ihre Stellung behauptet hatten, verkündet wurde. Während
des Waffenstillstandes, am 31. Juli, legte der Erzherzog Karl
den Oberbefehl nieder, welcher nun dem Fürsten Johann über
tragen wurde. Er hatte aber keine kriegerische Aufgabe 31t er
füllen, nur die Friedensverhandlungen zum Abschluß zu bringen.
Mit der Uebertragung des Oberbefehls wurde der Fürst zugleich
zum Feldmarschall ernannt.
Der Fürst Johann hatte die Lage der Dinge schon lange
nicht in rosigem Lichte angesehen ')• Er wußte, daß Napoleon
am nächsten Tage, dem 12. Juli, die Schlacht erneuern werde,
daß viele neue französische Truppen angekommen, welche frisch
den ermüdeten Oesterreichern gegenüber in den Kampf geführt
würden; er sah voraus, daß der Tag aller Wahrscheinlichkeit
nach mit einer Niederlage der österreichischen Armee enden werde.
Er konnte daher nicht lange Bedenken tragen, den Waffenstill
stand abzuschließen, obwohl derselbe augenblicklich gegen die
Stimmung der Armee lief. Er verhandelte ihn persönlich mit
dem Kaiser Napoleon, den er lange vergebens gesucht hatte.
Unterzeichnet wurde der Waffenstillstand am 12. von Berthier und
Baron Wimpffen, dem Chef des General-Quarticrmcistcrstabes.
Kaiser Franz war nur mit Mühe zur Bestätigung zu bewegen.
Es waren eben, wie in Land und Armee, so am Hofe
im Ministerium, zwei Parteien, eine für den Frieden, und
eine für die Fortsetzung des Krieges. An der Spitze dieser letzteren
stand im Anfange der Minister Stadion. Doch kam auch er
im Saufe des Waffenstillstandes zu der Ueberzeugung, daß der
Friede eine Nothwendigkeit sei. Erzherzog Karl wie der Fürst
Johann waren von der Unmöglichkeit überzeugt, den Krieg fort
zusetzen, ohne die Monarchie völlig zu Grunde zu richten und
zur Auflösung zu bringen. So bemühte sich denn auch der
Fürst um den endlichen Frieden, wie er den Waffenstillstand
zu Stande gebracht hatte. Als es eine Weile schien, als sollte
') Gentz, Tagebücher 86.