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Glückwünsche und nahmen gar kein Ende mehr, so daß an eine
Benützung des Sieges gar nicht gedacht wurde."
Der Erfolg der Schlacht gab einige Ruhe, bis Napoleon
mit Ansang Juli einen neuen Uebergang von der Lobau aus,
diesmal in östlicher Richtung, versuchte. Dies führte zur großen
Schlacht von Wagram, wo das gewaltige Ringen der Heeres
massen nach den kleineren Vorkämpfen und Cavalleriegefechtcn
am 5. Juli des Abends 7 Uhr begann und am nächsten Tage
bis Nachmittag dauerte. Die Ueberflügelung und Zurückdrängung
seines linken Flügels bewog den Erzherzog Karl zum Rückzüge.
Der Fürst Johann hatte das Reservecorps mit der großen Ca-
valleriemasse befehligt und seine Aufstellung hinter Deutsch-
Wagram in der Mitte der hakenförmigen Schlachtlinie gehabt.
Die Berichte rühmen von ihm, daß seine Cnvalleric im heftigsten
Kugelregen kaltblütig wie auf dem Exerzierplätze manövrirt habe.
Am 5. Juli Nachmittags riß eine Kanonenkugel das im gestreckten
Galopp hineilende Pferd des Fürsten zusammen. Indeß er
unter dem todten Pferde lag, gingen die Kartätschenladungen
des Feindes über ihn hinweg. Wunderbarer Weise blieb er,
wie immer, auch hier unverletzt; er kam wieder hervor, schwang
sich auf ein Dragonerpferd und eilte aufs Neue seinem Ziele zu.
Kaum minder glücklich war er am nächsten Tage. Auch diesmal er
hielt er keine Wunde, sondern nur eine Contusion, aber wie gewöhn
lich war es sein Pferd, welches wiederum schwer getroffen wurde.
Noch einmal in diesem Kriege und zum letzten Male in
seinem Leben sollte er dem Feinde auf dem Schlachtfelde gegen
über stehen. Es war bei! Znaim, wo die langsam sich zurück
ziehende österreichische Armee von den Franzosen ereilt und
zum Kampfe gezwungen wurde. Mit dem Fürsten Johann be
gann die zweitägige Schlacht am 10. Juli, da er den Zug über
die Thayabrücke deckte und dabei von Marmont angegriffen
wurde; mit ihm endete sie auch, da ihm wiederum die Aufgabe
geworden war, einen Waffenstillstand abzuschließen, welcher am
Abend des 11., da die Schlacht noch fortdauerte und die Oester-