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Auch bei der berühmten Erstürmung von Schweidnitz durch
Laudon am 1. Oktober 1761 war dein Fürsten Karl ein rühm
licher Antheil zugefallen. Als Befehlshaber der Reiterei gehörte
er nicht zu den Anführern der eigentlichen Sturmcolonnen, welche
die Wälle und Forts erstiegen, aber er übernahm die Sicherung
der Vorarbeiten und drang alsdann mit seinen Schwadronen
den Stürmenden nach und schaffte Ordnung in der Stadt; da
her wird seiner in dem Berichte Laudons mit den folgenden
Worten gedacht: „Der General Fürst von Liechtenstein hat eben
falls nicht allein die ihm aufgetragene Commission wegen Herbei
schaffung der Leitern auf das Genaueste in Erfüllung gesetzt,
sondern er ist auch, sobald die Barrieren und Thore geöffnet
waren, mit seinen Escadronen in die Stadt eingedrungen und
hat sowohl die darin noch vorhandene feindliche Besatzung zu
zerstreuen, als auch alle Unordnung abzustellen sich äußerst ange
legen sein lassen')." Fürst Karl überbrachte auch die eroberten
Fahnen, fünfundzwanzig an Zahl, mit Laudon's Bericht
am 3. Oktober nach Wien, nachdem am Tage zuvor der
Oberst-Lieutenant de Vins, einer der Stürmenden, mit der
ersten Nachricht seinen Einzug in Wien und Schönbrunn ge
halten hattet).
Mit dem siebenjährigen Kriege war die militärische Lauf
bahn des Fürsten Karl nicht abgeschlossen; er blieb ihr treu bis
an sein Ende. Auch seine Vermählung, welche im Jahre 1761
statt fand, und der Erwerb nicht unbedeutender Besitzungen,
theils durch seine Vermählung, theils durch das Gelangen zur
Secundogenitur, machten ihn davon nicht abwendig. Auch sonst
leistete er seiner Monarchin Dienste. So begleitete er im Jahre
1764 den Kaiser Franz mit nach Frankfurt zur Krönung des
Erzherzogs Joseph zum römischen König. Er und seine Ge
mahlin Eleonore sollten als Ehrcncavalicr und Ehrendame der
>) Oesterr. militärische Zeitschrift I. 279.
-) Wolf, a. a. O. 21.