Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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auftrat. Als 1247 der neue Erzbischof von Salzburg, Philipp 
von Käruthen, in den Streit eintrat und es in Steiermark 
selbst zum Kriege mit ihm kam, saß Ulrich in der Gefangen 
schaft Pilgerins und war somit verhindert Theil zu nehmen. 
Er hatte von dem Ungemach des Landes schwerer als ein anderer 
zu tragen. Aus der Gefangenschaft erlösete ihn, wie wir schon 
gesehen haben, (1249) der neue kaiserliche Statthalter der 
Steiermark Meinhard von Görz, bei dem dann Ulrich im An 
fange des nächsten Jahres (1250, 20. Januar) zu Graz auf 
einer zahlreichen Gerichtsversammlung erscheint >). Ein Jahr 
später aber treffen wir ihn bei Meinhards Gegner, dem Erz 
bischof Philipp von Salzburg, auf dessen Gute Vonstorf als 
Zeugen bei verschiedenen Verfügungen (Februar 1251 1 2 ), nach 
dem er am 1. Januar zu Wien einen Streit Hermanns von 
Kranichberg mit dem Bisthum Seckau hatte schlichten helfen 3 ). 
Aller Wahrscheinlichkeit stand er auch auf der Seite des 
Erzbischofs in dem nachfolgenden Streit, der zwischen Meinhard 
von Görz und Albert von Tirol auf der einen und Erzbischof 
Philipp von Salzburg auf der anderen Seite im folgenden 
Jahre 1252 entbrannte und mit der Niederlage der beiden 
ersteren bei der Feste Greiffenberg und der Beseitigung Mein 
hards aus der Steiermark endete. Denn als noch in demselben 
Jahre der große Kampf um die Steiermark zwischen dem Mark- 
grafen Ottokar von Mähren und dem König Bela von Ungarn 
zum Ausbruch kam, ergriff er mit dem Erzbischof die Partei 
des ersteren. 
Nach dem Tode Hermanns von Baden und nach der 
Erfolglosigkeit der schwachen Bemühungen Herzog Otto's IV. 
von Bayern, den noch Kaiser Friedrich II. als Landesvcrweser 
von Oesterreich eingesetzt hatte, waren die österreichischen Herren, 
1) Muchar V. 229. 
2) Fröhlich I. 323 ; Muchar V. 230; Karajan zuUlrich v.L. 663. 
3) Muchar V. 236; Fröhlich X. 324,
	        

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