Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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der Große sich einmal wieder der alten Freundschaft erinnerte. 
Darauf bezicht sich jener letzte vollständig eigenhändige Brief, 
der auch einen ähnlichen Gedanken ausspricht, wie ihn Pezzl mit 
theilt, doch in anderer Wendung und mit anderen Worten. 
Der Brief, datirt (ohne Ort) vom 27. Februar 1766, lautet 
in der Uebersetzung: 
„Mein Vetter! 
Das Andenken der Personen von ausgezeichnetem Verdienste 
verschwindet niemals aus dem Gedächtniß, wie lange auch die 
Abwesenheit ist. Es ist daher natürlich, daß ich mich noch mit 
Vergnügen, mein theurer Fürst, der Zeiten erinnere, wo ich Sic 
an den Ufern des Rheins und am Hofe meines Vaters gesehen 
habe. Seit dieser Zeit haben Ihre verbindlichen Aufmerksamkeiten 
bei verschiedenen Gelegenheiten mir Ursache gegeben, zu glauben, 
daß Sie noch zuweilen an mich denken, und ich würde betrübt 
sein, wenn ich nicht in irgend einer Weise Ihnen meine Erkennt 
lichkeit an den Tag legen könnte. Denken Sie nicht, daß die Ge 
fühle von Achtung und Freundschaft, welche ich für Sie habe, 
so wenig dauerhaft sind wie die zerbrechlichen Kleinigkeiten, 
welche ich Ihnen sende. Das hieße schlecht urtheilen von meiner 
Art zu denken. Ich schmeichle mir, daß Sic die beste Meinung 
davon haben, und daß Sie wohl glauben, daß ich das Verdienst 
ehre überall, wo ich es bemerke, und daß ich bei jeder Gelegenheit 
entzückt sein werde, Ihnen die Beweise der ausgezeichneten Ge 
fühle zu geben, mit welchen ich bin, mein Vetter, Ihr guter 
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^ c Friedrich." 
Von diesem Geschenk haben sich im Besitze des fürstlichen 
Hauses zwei Vasen oder Aufsätze erhalten; daß sie aber zu einem 
„Service" gehörten, geht aus der Antwort des Fürsten, welche 
im Concept vorhanden ist, hervor. Der Fürst dankt für die 
Erinnerung und die Güte des Königs in Gestalt des „prächtigen
	        

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