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mir auszumachen, wie er das Geld erhalte und Sie die Billette
empfingen; es gäbe noch eine andere Idee, nämlich daß Se.
kais. Majestät den Fürsten Licht, autorisirc, den Vorschuß zu
machen, und das; Sie, ohne Erwähnung des Kaisers zu
machen, das Geld durch den Herzog oon Braunschweig senden
und demselben sagen, daß Sic dem Kronprinzen, sein Bedürfniß
kennend, demselben diesen jährlichen Vorschuß machten; aber es
müsse das Geheimniß bewahrt bleiben, und es sei absolut noth
wendig, daß der Herzog niemals anders wisse, als daß der Fürst
Licht, selbst den Vorschuß mache. Was sagen Sie von diesem
kleinen Dienst? Ich glaube, wenn man es wohl überlegt,
und wenn man uns allein, Ihnen und mir die Sache zu machen
überläßt, daß dies ein bedeutender Dienst wäre, den man jetzt
dem Kaiser in Anbetracht des Charakters des Kronprinzen
machen könnte. ... Ich erwarte hierauf eine ernste und reelle
Entschließung; wenn sie nur aufschiebend ist, so antworte ich
nicht mehr, und das würde mehr Schlimmes als Gutes thun,
da cs keine Wiederholung giebt. Ich empfehle Ihnen das Ge
heimniß, vor allem aber vor Seckendorf; sonst würde man alles
verderben."
Von den Briefen des Fürsten ist ein Concept ohne Datum
erhalten, welches, wie es scheint, auf den letzten Brief Suhm's
antwortet. Der Fürst schreibt, daß man Neigung habe für die
fragliche Angelegenheit und mit der nächsten Post oder später
werde man die Entschließung melden. Die Angelegenheit werde
nur zwischen einem Minister (das ist Bartenstein) und dem
Kaiser abgemacht; das Geheimniß werde bewahrt nach seiner
Empfehlung, er glaube, man werde sich am besten an einen
Banquier in Breslau wenden, wohin der Kronprinz einen ver
trauten Offizier schicken könne, das Geld in Empfang zu nehmen.
Er bemerke aber, daß man ein Wort der Erkenntlichkeit wünsche,
und er glaube, daß es am besten durch einen höflichen Brief
geschehe, nachdem das Geld empfangen; das würde noch inehr
die Freundschaft des Kaisers mit dem Kronprinzen binden, für