Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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meinem Stamme machen wird; alle diejenigen, welche mir an 
gehören, werden immer dieselben Gefühle haben, welche ich für 
Sic hege; ich würde sie sonst nicht anerkennen. Indem ich mir 
eine Pflicht und einen Ehrenpunkt daraus mache, Sie zu lieben, 
nenne ich mich mit einer meiner Hochachtung gleichen Erkennt 
lichkeit, mein theuerster Fürst, Ihren treuest zugethanen Freund 
und Vetter Friedrich." 
Dieser Brief vom 18. Februar ist der letzte in der Reihe 
dieser Freundschaftsbriese, die uns erhalten sind. Ob er überhaupt 
der letzte aus dieser Zeit und Folge war, können wir um so 
weniger sagen, als möglicher Weise die Reihe nicht vollständig 
ist, denn das Concept eines Briefes des Fürsten Wenzel beruft 
sich auf einen Brief vom 16. Juni, der jenem mehr offenen 
Empfehlungsbrief für seine beiden Herren vom 18. Juni als 
ein vertrauliches Schreiben um zwei Tage vorausgegangen sein 
mußte. So dürften auch Briefe fehlen in der langen Panse 
vom 18. Juni 1736 bis zum 18. Februar 1737. Es ist auch 
möglich, daß nach dem 18. Februar jene Umstände der Ver 
hinderung eingetreten sind, auf welche der Brief vom 13. Februar 
1736 anspielt. So dürfte auch die bald darnach eingetretene 
Gesandtschaftsrcise des Fürsten nach Paris einen Grund zur 
Unterbrechung gebildet haben. 
Wenn in jener Pause vom 18. Juni 1736 bis zum 
18. Februar 1737 keine Briefe zwischen dem Kronprinzen und 
dein Fürsten gewechselt sein sollten, so fanden doch lebhafte Be 
ziehungen zwischen beiden statt, und zwar durch Vermittlung einer 
dritten Person, eben jenes bereits erwähnten Suhm, den seine 
Freundschaft mit Friedrich dem Großen so berühmt gemacht hat. 
Ulrich Friedrich von Suhm, Sohn eines sächsischen Diplomaten, 
geboren zu Dresden 1691, erhielt seine Erziehung in Genf und 
begann seine diplomatische Laufbahn in Paris bei seinem Vater, 
damaligen kursächsischen Gesandten. Im Jahre 1718 wurde er 
seinerseits Vertreter Sachsens in Wie» und zwei Jahre darnach
	        

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