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Ursache hinweggefallen war, so war der schwäbische Kreis seiner
seits zur Rückzahlung verpflichtet. Weil aber die Aufbringung
der großen Summe dem Kreise Schwierigkeit machte, der Kreis
auch sich nicht verpflichtet glaubte und endlich sich nur zu einer
Summe von 60,000 Gulden verstand, so begnügte sich Fürst
Wenzel, um wenigstens einen Theil zu retten, für seinen Pupillen
schließlich mit der Summe von 75,000 Gulden ').
Als Vormund des jungen Fürsten Johann Karl gewährte
er dem Staate im Jahre 1733, da schon der Krieg bevorstand, aus
den Einkünften des Majorats ein Darlehen von 150,000 Gulden,
welches in die Bancalitäts-Militärzahlamtscasse eingezahlt wurde.
Zur Sicherstellung wurde ihm eine Obligation eingehändigt und
die Rückzahlung auf die Steuern des Martgrafthums Mähren
angewiesen, so daß bis 1748 Capital und Zinsen berichtigt sein
sollten * 3 ). Es wurde ferner im folgenden Jahre, da er schon im
Felde stand, von ihm als Vormund ein zweites Darlehen von
100,000 Gulden aus dem Majorate verlangt und ihm dafür
das goldene Vließ in Aussicht gestellt. Aber schon der Chef der
fürstlichen Verwaltung, Baron von Gillern, hatte erklärt, daß
der Fürst Wenzel niemals auf diese Bedingung eingehen werde,
und der Fürst billigte diese Antwort in einem Schreiben aus
dem Feldlager 3 ). Dagegen versprach er ohne alle Bedingung
oder Belohnung in Anbetracht der Noth des Landes ein Dar
lehen aus seinem' Eigenen zu gewähren, obwohl er die Summe
zu hohen Zinsen leihen mußte. Am 23. August 1734 wurde
die böhmische Hofkanzlci und das General-Kriegscvmmissariat
verständigt, daß „der kaiserliche Kämmerer, Gcneral-Feldwacht-
meister, bestellter Oberster über ein Regiment und des Reichs
Getreuer Josef Wenzel Fürst von Liechtenstein" u. s. w. dem
Kaiser Karl auf sein gnädigstes Ansinnen zur Fortsetzung des
*) Liechtenst. Archiv Repert. H. Fol. 264.
2 ) Archiv des Finanzminist.
3) Schreiben an Baron von Gillern, 25. Juli 1734. Liechtenst.
Archiv H. h 1.