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von Oesterreich. Als derselbe von Ulrichs Ankunft hörte, sandte
er sofort einen Boten, welcher dem Könige Artus melden sollte,
daß er bereit sei mit ihm drei Speere zu verstechen, um Mit
glied der Tafelrunde zu werden.
Vor Neustadt trafen große Schaaren ein, dem König
Artus die Ehre zu erweisen: der Schenk Heinrich von Habechs-
bach führte vierzig Ritter herbei, mit zwanzig anderen erschie
nen die Brüder Preussel, mit zwölf der Oesterreicher Herr
Heinrich von Liechtenstein, wieder mit zwanzig Otto von Meissau.
So scheint der Artuszug nicht minder Beifall gesunden zu
haben als die Venusfahrt; die wcitgelobten Brüder Preussel
rühmten, daß die Ankunft des Königs Artus alles Trauern
verscheuche. Endlich kam noch Herzog Friedrich selbst und eine
große Zahl anderer Herren, die jeder wieder eine Anzahl Ritter
im Gefolge führten, und zuletzt der Waise Kadold, der mit
sechzehn Rittern eine schöne Magd herbeiführte. Diese hatte „Frau
Ehre" als Botin nach Oesterreich gesandt, die Ritter alle über
vierzehn Tage zu einem Turnier nach Krummau ft in Böhmen
einzuladen. Die Ritter stimmten freudig ein.
Der ganze Zug ging durch Neustadt hindurch nach Kes-
selinsdors (Katzelsdorf a. d. Leitha), wo auf dem Felde Gezelte
und Hütten aufgeschlagen, die Speere und Fähnlein aufgesteckt
und der Kampfring gebildet war. In die Schranken ritten
zunächst Ulrichs drei Tafclrunder Gawan von Liechtenstein,
d. i. sein Bruder Dietmar, Lanzelot von Spicgelberg und
Jwcin von Landesere. Diese hielten den Kampf gegen Otto
von Meissau und achtzehn andere Ritter, bis es Abend wurde.
Für den nächsten Morgen hatte sich Kadold Waise den ersten
Speer von König Artus ausgebeten; mit siebzig Rittern, in
prachtvollster schwarzer, mit Silber geschmückter Kleidung und
mit jener Ehrenbotin, die sein Banner führte, ritt er auf; aber
i) Krumbenowe, Burg zwischen Zwettl und Krems. Frauendienst
477, 15.