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Im folgenden Jahre (1714) hatte die Introduction noch
ein kleines Nachspiel, indem nach der Ankunft eines neuen liechten
steinischen Gesandten, des Herrn von Oexel, der sich überall
durch seinen Secretär hatte anmelden lassen, nach Sitte der Zeit
die Frage aufgeworfen wurde, ob die anderen fürstlichen Ge
sandten dem neuen die erste ceremonielle Visite machen sollten.
Sie wagten, obwohl sie gemeinsam darüber beriethen, die
Frage nicht selbst zu entscheiden, sondern beschloßen, an ihre
fürstlichen Herren darüber mit Gründen und Gegengründen zu
referiren>).
Der Fürst Anton Florian hatte somit durch diese Ein
führung auf die Reichsfürstenbank erreicht, wonach das Streben
des Hauses schon seit hundert Jahren gegangen war, aber er
hatte es doch eigentlich nur für seine Person erreicht. Sitz und
Stimme waren wiederum in Frage gestellt, sobald es nicht ihm
oder seinen Nachkommen gelang, fürstliche unmittelbare Güter
im Reiche zu erwerben. Nun hatte der Fürst Hans Adaiu aller
dings die reichsunmittelbaren Herrschaften Schellenberg und Vaduz
gekauft, aber sie hatten nur zu Sitz und Stimme im schwäbischen
Kreise geführt, und noch dazu hatte er sie im Testament nicht
seinem Nachfolger in der Regierung, sondern dem Neffen, dem
Fürsten Joseph Wenzel vermacht, wozu er die Besugniß hatte.
Der Fürst Anton Florian hatte sich also nicht einmal daraus
stützen können, sondern er verdankte die Einführung in Regens
burg allein seinem persönlichen Ansehen. Um aber auch die Würde
seinen Nachfolgern zu sichern, mußte nothwendig der Erwerb
fürstlicher Reichsgüter hinzukommen. Da dieses für den Augen
blick nicht möglich schien, so verglich sich der Fürst Anton Florian
mit seinem Neffen Joseph Wenzel und tauschte die wenig ein
träglichen Herrschaften Schellenberg und Vaduz gegen seine Herr
schaft Rumburg ein, nebst der Forderung aus die dem schwä
bischen Kreise unverzinslich geliehene Summe von 250,000 Gulden.
*) Dieser Bericht ist abgedruckt bei Lünig a. a. O. 1721.