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Da wurde ihre Gestalt fast noch schinächtiger; lies
sank der Aops mit der glänzendschwarzen Haarmasse
aus die Brust.
5ie wurde ganz demütig,
was hatte sie sich nur gedacht?
welch unsinnige Hoffnungen hatte sie in ihrer Brust
genährt?
war sie nicht ein kleines, armes Ding, vorn Vater
verlassen, durch die arme Mutter, die als Hexe ver
brannt war, mit Schmach überhäuft, dem man gut
mütig Heimatrecht am Triesnerberg eingeräumt hatte?
wie konnte sie sich vermessen, auch nur einen ein
zigen Augenblick das zu vergessen?
Sie wurde immer kleiner, immer demütiger.
Die Stina und der Aloys werden ein H>aar, werden
angesehene Leute am Triesnerberg; aber sie, Gretli,
war eine kleine Magd; sie wollte froh sein, wenn sie
nur immer Arbeit, ein bißchen Tssen und eine Lager
statt hatte, wo sie abends die müden Glieder ausstrecken
konnte.
An etwas anderes durste sie nicht denken, niemals.
Aber schwer war es doch, o, so hart,
wie weh es da tief im Herzen tat!
Da trat auch die Bäuerin zu ihr und sagte fröhlich:
„Aannst dich mit uns freuen; bald gibt es Hoch
zeit; der Aloys heiratet die Stina Audi; es paßt alles
so gut zusammen."