Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

65 
IT!aib o if, Die Hexe. 
Die Walliser kennen das Unheil wohl, das er an 
richtet. Deshalb bleibt auch kein Walliser bis zur Weih 
nacht auf der Alpe. Einmal hat ein Hirte ganz ver 
gessen, daß die Weihnacht war. Er war mit seiner 
ganzen Herde draußen aus der Alpe, denn es war mildes 
Wetter, die Alpe war grün, es war noch kein Schnee 
gefallen; ruhig blies er auf feinem kleinen Horn, die 
weil das Bieh im Wondlicht graste. 
Da, urplötzlich fährt es wie ein Ungewitter über die 
Alpe; ein entsetzlicher Sturin bricht los, Hagelschauer 
brasseln nieder, helle Blitze durchzucken die Luft, der Don 
ner rollt mächtig, und in flammender Wolke erscheint 
der Aeres, fürchterlich anzuschauen, uin den tödlich er 
schrockenen Hirten zu vernichten und ihn mitsamt seiner 
Herde in den Abgrund zu schleudern. Am andern Worgen 
fand man den armen Buben tot, zerschmettert unten an 
der Felswand, halb begraben unter Schutt und Geröll; 
von der Herde aber ward kein Stück mehr gesehen." 
Hastig drehte die Alte das Spinnrad, daß der Faden 
riß. Buben und Uäädchen waren erschrocken; dann lachte 
Stina schrill auf. Sie sah mit spottendem Blick auf den 
Aloys und rief: 
„Wirst auch wohl Furcht vor dem Aeres haben 
droben auf Walbunalp, Aloys? Ich rate dir, geh' 
nicht in der Weihnacht hinaus auf die Blatte; der 
Aeres könnte dich finden und vernichten, wie jenen un 
glücklichen Hirtenbuben."
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.