werden, mag die Anklage noch so schwer sein, mögen
die Echuldbeweise sich turmhoch aufrichten. Nun sei
wieder guten Blutes, Gretli; bald wirst du auch deines
Belferamtes entbunden werden, profatscheng kann nicht
mehr allzuweit entfernt sein."
Sic waren nun auf dein schmaleil Wege, der zu
dem kleinen Mrte s?rofatscheng führte, das am jen
seitigen Bergabhange lag. Ulan hörte plötzlich schritte,
wie von den Hufen eines Pferdes. Der Graf lauschte.
„Wenn iilich nicht alles täuscht, kommt uns der
alte Niedhart entgegen."
Da raste auch schon der Bund mit lautem Freuden
gebell von seiiler Seite fort. Bald hörte man, wie er
die Ankommenden fröhlich init Aläffen begrüßte; dann
kurzes ^)ferdegetrappel, imd im Galopp sprengte der
Jäger heraii.
„Halloh, Niedhart, seid Ihr's?"
„Gott sei Lob und Dank, £)cir Graf, daß ich
Euch finde; ich befürchtete schon, daß Euch ein Un
glück zugestoßen sei oder Ihr Euch gänzlich verirrt
habet."
Der Jäger war vom jDferde gesprungen uiid führte
es nun dein Grafen am Zügel zu. Dabei sah er plötz
lich, daß sein Herr nicht allein war, daß er ilicht wie
sonst stranml dastand und sich auf die Schulter einer
Jungfrau stützte. Angstvoll rief er aus:
„Um Gott, Herr Graf, ist ein Unglück passiert?"