Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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„Mas kann es Euch nützen, Herr, daß Ihr es 
wißt?" fragte Gretli zögernd; ihr Gesichtchen neigte 
sich tief über den kranken Fuß, fodaß es den dreisten 
Blicken des Fragestellers entzogen war. 
Dieser aber rief mehr mutwillig als streng: 
„<Vho, pfeift der Mind daher? Mas es mir nützen 
kann, mir, dem künftigen Herrn von Vaduz und 5chellen- 
berg, zu wissen, wie meine Untertanen heißen?" 
„So seid Ihr Graf Franz Maria von Hohenems?" 
fragte das Mädchen tief erschrocken und erhob sich blitz 
schnell aus seiner knienden Stellung. 
„Graf Franz Maria, des Grafen Aaspars Sohn, 
erraten, schönes Bergkind," bestätigte lachend der Graf, 
zog das Mädchen gutmütig wieder nieder, daß es in 
seinem Samariterwerk fortfahre. „So sage auch du, wer 
du bist. Mder soll ich glauben, daß du dennoch eine 
Maldfrau bist, du junges Aind?" 
„Man nennt mich das schwarze Gretli, Herr Graf," 
kam es nun leise von des Mägdleins Lippen; es schaute 
nicht auf, sah auch nicht, wie es in des Grafen Gesicht 
mutwillig zuckte. 
„Ein schwarzes Gretli bist du allerdings; potz 
tausend, wie glänzendschwarz ist dein Haar!" 
Der Mond ließ seinen silbernen Schein über das 
schwarze Aöpfchen gleiten, das Aopftuch war beim eili 
gen Lauf durch Gezweig und Gestrüpp in den Nacken 
gerutscht; das liebliche Gesichtchen, die prachtvollen
	        

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