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„Ich bin keine Waldfrau, Herr; ein Mädchen dort
unten vom Triesnerberg; doch will ich Luch gerne
helfen, sprecht, was kann ich für Luch tun?"
„Also keine Waldfrau? Nun, tapferes Mädchen
vom Triesnerberg, so höre! Ich jagte in den Bergen
hier zum Zeitvertreib; doch das Schicksal war mir nicht
gewogen, kein edles Wild kam vor meine Büchse. Schon
wollt' ich verdrossen meine Schritte heimwärts lenken,
da glitt ich auf dem schlüpfrigen, nassen Boden aus,
siel aus beträchtlicher Höhe und blieb vor diesem Fels
block liegen. Ich fühlte gleich, daß der Sturz mich un
gnädig mitgenommen hatte; die Glieder schmerzten.
Ich versuchte auszustehen; es war unmöglich; der rechte
Fuß tat mir ganz ungeheuerlich weh. Ächzend sank ich
aus das unwillkommene Lager auf dem nassen Moos-
boden zurück; Schuh und Strumpf vermochte ich nur
mit größter Mühe zu lösen, denn der Fuß schwoll
mächtig an. Rein menschliches Wesen war zu sehen und
zu hören; mein treuer Pluto selbst hat versucht, durch
sein Bellen die Aufmerksamkeit aus uns zu lenken; ver
gebens. Schon dachte ich, daß ich verdammt sein müsse,
in dieser Wildnis die unheimlich dunkle Sturmesnacht
zuzubringen, um morgen bei Tagesanbruch vielleicht
schon mehr tot als lebendig aufgefunden zu werden;
da vermeinte ich Schritte zu hören und strengte meine
Stimme zu lauten Hilferufen au. Ls war nicht ver
gebens; ein jugendsrisches Iuhu antwortete mir Ber-