Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

267 
Wie sich das b)erz weitete, wie die Brust jauchzte vor 
Wonne und Entzücken über das Bild, das sich da vor 
ihm ausbreitete! Die Bergriesen mit ihren schneebe 
deckten Auppen, von der 5onne vergoldet; die grünen 
Watten und waldigen Salden; die braunen Holzhäus- 
chen der Bergbewohner, die wie angeklebt an den Berg 
rücken lehnten; die Dörfer in den weiten Tälern, die 
an den Ufern des Rheines lagen; dieser selbst, der sich 
in silberweißer, glitzernder Linie durch die Ebene wand! 
Drüben die mächtige Gletscherwelt der Schweizer Alpen, 
hier ringsum, soweit das Auge blickte, föhrenbestandene 
Berge des Heimatländchens und weiterhin die in einem 
blauen Nebeldunst sichtbaren Auppen der Tiroler Berge! 
Wie waren seine Gedanken geflogen! Und in den 
stillen Nächten, wenn sich der sternenübersäete Fimmel 
über aller dieser Fracht wölbte, wenn es ihn nicht auf 
seinem Lager litt und er hinaustreten mußte, um die 
bsimmelspracht anzustaunen, sich in ihr zu versenken, 
wie war da sein L)erz übergeströmt! 
Nein, er war nie wie andere Burschen gewesen, 
auch in seiner jungen Liebe zu 6em reinen, unschuldig 
guten Ainde nicht. 
Gott hatte es anders gewollt; das Gretli war ihm 
wohl zu gut für diese Welt gewesen, das sollte einen 
Himmelsplatz haben. 
Aber dieser grausame, qualvolle Tod, so schmach- 
beladen! Noch heute flüsterten sie aus den Gassen davon,
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.