266
Sic legte in demütiger Ergebenheit die Hände in
einander und blickte gen Fimmel.
„Wie unser Herrgott droben es will!"
So war alles in der Ordnung. —
Auf einem Felsenvorsprung lag der Aloys und
schaute wie traumverloren hinunter in die kochende,
schäumende Flut. Wie ihn das Schauspiel ergriff! Und
nach menschlicher Berechnung war es das letztemal,
daß er den Frühlingssturm in der Lavenaschlucht sah!
Aber er ging gern zu den frommen Vätern; sein
Herz sehnte sich nach dein stillen Frieden des Alosters.
Abgeschlossen mit allen:, das ihn sonst in seinem jungen
Leben gefesselt und begeistert hatte, wollte er von nun
an nur in tiefster Demut Gott dienen.
Er überdachte sein Leben, das hinter ihm lag. Er
war immer ein stiller Träumer gewesen von frühen
Iugendtagen an. Wenn er als Hütebub das Vieh hoch
oben auf die Alpe getrieben hatte, dann hatte er am
liebsten auf der grünen Watte gelegen und in die
Wolken gestarrt. Er sah ihr Aommen und Gehen, ihr
Haschen und Jagen, er sah die sonderbarsten Gebilde
und Formen, und seine Phantasie schuf noch allerlei
sonderbare Gestalten hinzu; in seinen Träumen ver
woben sie sich zu den kühnsten Vorstellungen seiner
jugendlich schwärmerischen Seele.
Oder er stand auf dem Gipfel der Berge, dort wo
die Aussicht am schönsten war. O seliges Schauen!