vierzehntes Kapitel*
^rühlingsstürme umbrausten die Erde; Regen
schauer prasselten hernieder; auf den Bergkuppen und
in den hängen schmolz der 5chnee; wildschäumend
ergoß sich aus Bächen und Rufen das Wasser in den
Rhein. Der verließ sein schmales Bett und schaffte sich
rücksichtslos Alatz, wohin er gerade kam. Ein Jammern
kam, ein Berzweiflungsschrei; die Wassernot war groß,
das ganze Tal stand unter Wasser, das sich erbarmungs
los über Acker und Wiesen, ja, bis über die Gaffen in
die Däuser ergoß.
Hoch oben beim wilden Tobel in der Lavenaschlucht
war es jetzt grausig schön; in wildreißendem Strudel
stürzte sich das Wasser über Fels und Gestein; das
brauste und tobte und kochte und zischte, als wenn eine
ganze höllische Wacht durchjage.
Den Anblick liebte Alo-sS 5töß über alle Waßen.
Lchon als er noch ein kleiner Bub war, war er zur Früh
lingszeit, wenn der Strudel am tollsten wirbelte, zur
Lavenaschlucht gelaufen, um das imposante Naturschau
spiel zu betrachten, ^jn der wilden, einsamen Schlucht, im
Getöse und Gebrause stand er furchtlos und sah nur
immerfort in die schäumende, kochende Wasserflut.