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aber übermorgen nach Vaduz zurückkehren; bis dahin
soll dem Gretli nichts geschehen. Nach meiner Rück
kunft werde ich dann schon sehen, was sich Weiteres
in dieser grauenvollen Sache tun läßt. Mit meinem
Willen kommt das arme, unglückliche Geschöpf nicht
auf den Scheiterhaufen. Gilt, Aloys Stoß, säumet nicht
länger, der Weg nach Vaduz ist weit, die Minuten sind
kostbar. Gott mit Luch, tapferer Bursche!"
„Tausend Vergelt's Gott, Graf Franz Maria!"
Aloys Stoß flog mehr denn er ging aus dem Ge
mach, eilte die Treppe hinunter und stürzte über den
Burghof; der Torbogen stand noch offen, der Tor
wart hatte gerade einen Linlaßbegehrenden herein
kommen heißen.
Aopfschüttelnd sah er dem hastig Davoneilenden nach.
„Habt's aber eilig, he? Brennt's wo, he?"
Lr bekam keine Antwort.
* -i-
*
Auf dem großen j?latz zu Vaduz, nahe der alten
Dorflinde war mit mächtigen, dicken Holzscheiten der
Scheiterhaufe errichtet worden.
Line johlende Volksmenge umstand ihn nun schon
seit Stunden.
Von Triesen waren sie herbeigeeilt, vom Triesner-
berg, von Balzers, von s)rofatscheng, vom Schellenberg,